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Schweizer Arbeitsmarkt im Ausnahmezustand

Summary:
Die Beschäftigung in der Metallindustrie konnte stabilisiert werden: Giesserei von Roll in Emmenbrücke. Foto: Sigi Tischler (Keystone) Die schweizerische Wirtschaft hat sich seit der Finanzkrise je nach Sektor sehr unterschiedlich entwickelt. Die Exportindustrie ist kaum vom Fleck gekommen, während der Binnenmarkt auf Hochtouren läuft – dank tiefen Zinsen und hohen Einwanderungsraten. Die jüngsten Prognosen weisen darauf hin, dass sich das Ungleichgewicht zwischen Aussen- und Binnenwirtschaft langsam abzubauen beginnt. Der Beschäftigungsindikator der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich steigt für erste Quartal 2017 steil nach oben (siehe Grafik unten). Der Beschäftigungsindikator der Industrie liege zwar immer noch im negativen Bereich, schreibt die KOF, doch er habe immerhin wieder das Niveau der Zeit vor dem Frankenschock erreicht. Der jüngste Konjunkturbericht des Seco verdeutlicht, wie schwierig die letzten Jahre für die Industrie gewesen sind. Die nächste Grafik illustriert die Veränderung der Umsätze in der Industrie (Grün ist positiv, Rot negativ). In den letzten drei Jahren dominierten Stagnation und Schrumpfung. Es wird einige Zeit brauchen, bis dieser Rückgang wieder wettgemacht ist. Die zweite Grafik zeigt die Beschäftigungsentwicklung im zweiten Sektor seit 2012. Im Jahr 2016 überwogen die Verluste eindeutig.

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Schweizer Arbeitsmarkt im Ausnahmezustand

Die Beschäftigung in der Metallindustrie konnte stabilisiert werden: Giesserei von Roll in Emmenbrücke. Foto: Sigi Tischler (Keystone)

Die schweizerische Wirtschaft hat sich seit der Finanzkrise je nach Sektor sehr unterschiedlich entwickelt. Die Exportindustrie ist kaum vom Fleck gekommen, während der Binnenmarkt auf Hochtouren läuft – dank tiefen Zinsen und hohen Einwanderungsraten.

Die jüngsten Prognosen weisen darauf hin, dass sich das Ungleichgewicht zwischen Aussen- und Binnenwirtschaft langsam abzubauen beginnt. Der Beschäftigungsindikator der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich steigt für erste Quartal 2017 steil nach oben (siehe Grafik unten). Der Beschäftigungsindikator der Industrie liege zwar immer noch im negativen Bereich, schreibt die KOF, doch er habe immerhin wieder das Niveau der Zeit vor dem Frankenschock erreicht.

Schweizer Arbeitsmarkt im Ausnahmezustand

Der jüngste Konjunkturbericht des Seco verdeutlicht, wie schwierig die...

Tobias Straumann
Tobias Straumann (* 15. Mai 1966 in Wettingen) ist ein Schweizer Wirtschaftshistoriker. Tobias Straumann studierte Geschichte, Soziologie und Wirtschaft- und Sozialgeschichte in Zürich, Paris und Bielefeld. 1995 promovierte er bei Rudolf Braun an der Universität Zürich mit der Arbeit «Die Schöpfung im Reagenzglas. Eine Geschichte der Basler Chemie (1860–1920)». 1995–2000 arbeitete er als Journalist in Zürich, Zug und New York. 2005–2006 war er Oberassistent am Institut de l’histoire économique et sociale der Universität Lausanne.

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