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Infrastruktur-Aktien: Mit Dividenden fehlenden Zins ersetzen

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Der Sektor passive Telekommunikationsinfrastruktur ist aktuell attraktiv. (Bild: Benoit Daoust/Shutterstock.com) Die jüngste Kehrtwende in der globalen Geldpolitik zeigt einmal mehr, dass der Weg zu steigenden Zinsen und wieder positiven europäischen Staatsanleihenrenditen steinig wird. Susanne Linhardt von Bantleon erläutert die Vorteile von Infrastruktur-Aktien im aktuellen Umfeld."Bei der Kapitalanlage bleibt es eine Herausforderung, attraktive laufende Erträge mit begrenztem Risiko zu erwirtschaften. In diesem Umfeld geraten Anlageoptionen wie Dividendenaktien wieder in das Blickfeld von Investoren", sagt Susanne Linhardt, Senior Portfolio Manager Infrastrukturaktien bei Bantleon. Mit Dividendentiteln aus dem Bereich Infrastruktur könne man die Vorteile von konstant hohen

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Infrastruktur-Aktien: Mit Dividenden fehlenden Zins ersetzen
Der Sektor passive Telekommunikationsinfrastruktur ist aktuell attraktiv. (Bild: Benoit Daoust/Shutterstock.com)

Die jüngste Kehrtwende in der globalen Geldpolitik zeigt einmal mehr, dass der Weg zu steigenden Zinsen und wieder positiven europäischen Staatsanleihenrenditen steinig wird. Susanne Linhardt von Bantleon erläutert die Vorteile von Infrastruktur-Aktien im aktuellen Umfeld.

"Bei der Kapitalanlage bleibt es eine Herausforderung, attraktive laufende Erträge mit begrenztem Risiko zu erwirtschaften. In diesem Umfeld geraten Anlageoptionen wie Dividendenaktien wieder in das Blickfeld von Investoren", sagt Susanne Linhardt, Senior Portfolio Manager Infrastrukturaktien bei Bantleon. Mit Dividendentiteln aus dem Bereich Infrastruktur könne man die Vorteile von konstant hohen Ausschüttungen mit langfristig überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial verbinden.

Wie Linhardt weiter ausführt, haben Infrastruktur-Indices durch die oft monopolitischen Geschäftsmodelle mit vorhersehbaren Zahlungsströmen und der damit einhergehenden hohen Planbarkeit von Ausschüttungen eine höhere Dividendenrendite als der breite Aktienmarkt. So weist der Index MSCI World Core Infrastructure für die kommenden zwölf Monate eine erwartete Dividendenrendite von 3.4% auf, während es beim MSCI World nur 2.5% sind. Eine noch höhere Rendite lässt sich mit einem Fokus auf Europa erzielen, weil Dividenden hier traditionell eine prominente Rolle spielen: Die Börsen in Spanien (IBEX) und Italien (FTSE MIB) liegen mit jeweils 4.6% Dividendenrendite deutlich über den US-Börsen (Dow Jones: 2.3%; S&P500: 2.0%) sowie über dem japanischen Nikkei (2.1%).

Besseres Chance-Risiko-Profil durch Fokus auf Basis-Infrastruktur

"Bei Dividendenstrategien ist selten allein das absolute Renditeniveau ausschlaggebend für eine Investition. Vielmehr kommt es auch auf die Stabilität und das Wachstumspotenzial des Emittenten an. Dies ist bei Infrastruktur-Aktien nicht anders. Bei dem Ziel, hohe Dividenden mit einer möglichst dynamischen Kursentwicklung zu verbinden, haben aktive Strategien einen klaren Vorteil", erläutert die Expertin. So würden breite Infrastruktur-Indices das Thema oft zu umfassend aufgreifen und auch in Randbereiche investieren: von Bauunternehmen über Minenbetreiber bis zu Ölpipelines. Der Fokus auf Basis-Infrastruktur hingegen ermögliche die Auswahl eines Universums mit konstant hohen Dividenden und defensiven Portfoliocharakteristiken – insbesondere relativ geringen Kursschwankungen. In Kombination mit einem langfristigen Wachstumstrend, der das Kurssteigerungspotenzial begünstigt, könne das Chance-Risiko-Profil eines Portfolios deutlich verbessert werden.

Integration von ESG-Informationen schafft Mehrwert

"Aktive Manager müssen dafür bei der Aktienauswahl klare Akzente setzen. Im Vergleich zu den FTSE Global Core Infrastructure Indices beispielsweise können sie bei der Sektor- und Einzeltitelauswahl einen Fokus auf defensive, nicht-zyklische Infrastruktur-Aktien legen", empfiehlt Linhardt. Sinnvoll sei ein Verzicht auf die Bereiche klassisches Bauwesen, Tourismus, Telekommunikationsausrüstung (Hardware) und klassische Energieproduzenten.

Stattdessen kann der Schwerpunkt auf Telekommunikationsinfrastruktur, integrierten Versorgern und Produzenten erneuerbarer Energien liegen. Darüber hinaus sei ein Blick auf das Nachhaltigkeitsprofil eines Unternehmens sinnvoll, wenn Stabilität und konstant hohes Dividendenwachstum wichtig sind. Durch selektive Ausschlüsse und die Integration von ESG-Informationen in den traditionellen Anlageprozess könne ein Mehrwert geschaffen werden. "Weil im Bereich Infrastruktur regulatorische sowie Umweltrisiken Hauptrisikotreiber sind, sollte man Unternehmen bevorzugen, die in regulatorisch sicheren Regionen wirtschaften und zudem nicht-finanziellen Risiken wie Klimawandel und Kreislaufwirtschaft sowie der Zusammenarbeit mit Interessengruppen höchste Relevanz beimessen", sagt Linhardt. "Risiken können auf diese Weise besser eingeschätzt und deshalb nachhaltigere und letztendlich auch höhere Erträge erwirtschaftet werden."

Erneuerbare Energien und passive Telekommunikationsinfrastruktur besonders attraktiv

Unternehmen, die hohe Dividenden mit überdurchschnittlichen Erwartungen beim Gewinnwachstum verbinden, sind laut Linhardt aktuell in den Sektoren Erneuerbare-Energien-Produktion und passive Telekommunikationsinfrastruktur zu finden. "Derzeit sind Unternehmen wie Atlantica Yield (in den USA börsennotiert) und Orange aus Frankreich attraktiv für Anleger. Atlantica Yield betreibt ein global diversifiziertes Portfolio aus Anlagen in den Bereichen erneuerbare Energien, Wasser und Erdgas sowie Energiespeicherung und -transport. Die Abnahme der Produktion ist zu 100% vertraglich garantiert beziehungsweise reguliert. Orange befindet sich in einem für Telekommunikationsanbieter regulatorisch attraktiven Land, mit einem qualitativ hochwertigen Netz, welches derzeit in den Bereichen Glasfaser und 5G aufgerüstet wird. Wegen der bereits getätigten hohen Investitionen sind mittelfristig vor allem höhere Margen sowie sich verbessernde Zahlungsströme zu erwarten. Bei Atlantica rechnen Analysten in den nächsten zwölf Monaten mit einer Dividendenrendite von 6.3%, bei Orange gehen sie von 5.4% aus", so Linhardt.

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