Bild: Hajo Steinsträsser (Pixelio) China ist unter Fondsmanagern schon längst etabliert. Mit Vietnam richtet sich das Augenmerk der Investoren nun vermehrt auf einen weiteren Staat unter Alleinherrschaft der kommunistischen Partei, sagt Mark Baker, Portfoliomanager, EM Fixed Income bei Standard Life Investments. Eine Generation von Fondsmanagern hat sich daran gewöhnt, im Schatten der roten Flagge Chinas zu investieren. Jüngst haben Investoren ihr Auge auf einen anderen Staat mit roter Flagge in Südostasien geworfen – Vietnam, Asiens neue Fertigungswerkstatt. Die Nation zieht schon seit einiger Zeit einen stetigen Kapitalstrom von Frontier-Market-Anlegern an. Zunehmend ist sie jetzt auch für etablierte
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China ist unter Fondsmanagern schon längst etabliert. Mit Vietnam richtet sich das Augenmerk der Investoren nun vermehrt auf einen weiteren Staat unter Alleinherrschaft der kommunistischen Partei, sagt Mark Baker, Portfoliomanager, EM Fixed Income bei Standard Life Investments.
Eine Generation von Fondsmanagern hat sich daran gewöhnt, im Schatten der roten Flagge Chinas zu investieren. Jüngst haben Investoren ihr Auge auf einen anderen Staat mit roter Flagge in Südostasien geworfen – Vietnam, Asiens neue Fertigungswerkstatt. Die Nation zieht schon seit einiger Zeit einen stetigen Kapitalstrom von Frontier-Market-Anlegern an. Zunehmend ist sie jetzt auch für etablierte Schwellenländerinvestoren verlockend.
Vietnam sei zwar formal immer noch ein sozialistischer Ein-Parteien-Staat, befände sich aber mitten in der Transformation von einer zentralen Planwirtschaft in eine Marktwirtschaft. In den letzten Jahren strömten Hersteller von 4G-Smartphones, Hipster-Gadgets und Modeartikeln ins Land. Einige Investoren verglichen die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung Vietnams mit derjenigen von China vor etwa 20 Jahren.
Baker erkennt auch kritische Punkte in der Bilanz Vietnams. So sieht er die Staatsverschuldung mit einer Quote von über 6 Prozent des BIPs durchaus kritisch. Gleichzeitig anerkennt er aber die Bemühungen der Zentralregierung, die Staatsausgaben zu drosseln und die überaus hohe Staatsquote senken zu wollen. Die vietnamesische Regierung habe erkannt, dass der private Sektor gestärkt werden müsse. Potential für weitere Privatisierungen bestünde bei der gegenwärtigen Staatsquote ohnehin zuhauf und würden von der der Regierung inzwischen auch gefördert.
Alles in Allem sei eine wirtschaftliche Revolution im Gange und das Wirtschaftswachstum mit durchschnittlich 6 Prozent in der letzten Dekade geradezu kometenhaft. Und die Entwicklung dürfte sich weiter fortsetzen, auch wenn US-Präsident Donald Trump dem Transpazifischen Handelsabkommen (TPP) den Todesstoss versetzt hat. Vietnam hatte zu den Unterzeichnern des Abkommens gehört. Der Niedergang des Handelsabkommens ist sicherlich eine verpasste Gelegenheit für Vietnam. Einige der laufenden Wirtschaftsreformen könnten sich jetzt verzögern. Trotzdem dürfte das Land vom Niedergang des Abkommens nicht zu viel leiden. Denn TPP war für Vietnam ein Handelsabkommen, von dem vor allem die nächste Generation profitiert hätte – vom Marktzugang und der Integration sowie den Steuer-, Arbeits- und Umweltreformen.