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Rot ist das neue Grün

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Bill Gross, Fondsmanager bei Janus Capital Group. Laut Bill Gross von Janus Capital Group besteht kein Zweifel daran, dass viele von Trumps vorgeschlagenen Massnahmen – Steuersenkungen, Deregulierung, steuerliche Anreize usw. – kurzfristig gut für Aktien und schlecht für Anleihen sind. Auf längere Sicht müssen die Investoren jedoch über die negativen Aspekte der Anti-Globalisierungsideen von Trump nachdenken. "Ich habe nichts gegen Nationalhymnen und auch wenn ich Colin Kaepernick wäre, würde ich nicht hinknien. Ich denke nur, dass "America the Beautiful" (Amerika die Wunderschöne) für unser Land als Nationalhymne besser geeignet gewesen wäre und dass der Text von "The Star Spangled Banner" in manchen Fällen nicht ehrlich klingt", verkündet Bill Gross. Die Nationalhymnen mancher Länder klängen in seinen Ohren dagegen angenehm. "O Canada" habe eine schöne Melodie und den passenden Text, auch wenn man wahrscheinlich Hockey gucken müsse, um die Hymne zu hören. Auf unser "Star Spangled Banner" treffe das seiner Meinung nach nicht unbedingt zu.

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Bill Gross, Fondsmanager bei Janus Capital Group.

Laut Bill Gross von Janus Capital Group besteht kein Zweifel daran, dass viele von Trumps vorgeschlagenen Massnahmen – Steuersenkungen, Deregulierung, steuerliche Anreize usw. – kurzfristig gut für Aktien und schlecht für Anleihen sind. Auf längere Sicht müssen die Investoren jedoch über die negativen Aspekte der Anti-Globalisierungsideen von Trump nachdenken.

"Ich habe nichts gegen Nationalhymnen und auch wenn ich Colin Kaepernick wäre, würde ich nicht hinknien. Ich denke nur, dass "America the Beautiful" (Amerika die Wunderschöne) für unser Land als Nationalhymne besser geeignet gewesen wäre und dass der Text von "The Star Spangled Banner" in manchen Fällen nicht ehrlich klingt", verkündet Bill Gross. Die Nationalhymnen mancher Länder klängen in seinen Ohren dagegen angenehm. "O Canada" habe eine schöne Melodie und den passenden Text, auch wenn man wahrscheinlich Hockey gucken müsse, um die Hymne zu hören. Auf unser "Star Spangled Banner" treffe das seiner Meinung nach nicht unbedingt zu. "Ich kann das grelle, rote Licht der Raketen buchstäblich sehen, aber unsere Nationalhymne ist schwer zu singen und ziemlich lang – besonders, wenn man auf den Anstoss wartet! Aber wie gesagt, habe ich nichts gegen sie, mit Ausnahme der letzten Strophe vielleicht. Ich meine nicht den Teil über die "Heimat der Tapferen". Ich war zwei Jahre in Vietnam und setzte im Mekong-Delta Navy SEALs über, da sah ich viel Tapferkeit. Ich selbst war nicht tapfer, ich duckte mich schneller als das Erdhörnchen von Bill Murray in Caddyshack. Aber die SEALs waren tapfer. Wirklich tolle Kerle, sehr mutig."

 
Was ihn an der Nationalhymne störe, sei der Teil über das "Land der Freien". Frei? Das seien wir fast alle. Aber was ist mit den über 3 Millionen, die es nicht wirklich sind? Man sehe sich Grafik I (im PDF) an und sage ehrlich, ob man seinen Augen trauen kann. Laut Gross gibt es in keinem anderen Land auf der Welt so viele Gefängnisinsassen wie in den USA, sowohl in absoluten Zahlen als auch als prozentualer Anteil an der Bevölkerung – Menschen, die nicht frei sind. Natürlich sässen die meisten von ihnen aus gutem Grund im Gefängnis, aber was ist mit dem Rest? Restriktive Gesetze, die zu weit gingen und den Richtern die Hände banden: Die kalifornische Gesetzgebung, die vor langer Zeit von den Wählern verabschiedet wurde, inzwischen aber vielleicht überholt ist, da Marihuana zunehmend akzeptiert wird, funktioniert nach dem Prinzip "beim dritten Mal bist du draussen". Die Privatisierung der Verwaltung und des Eigentums von Gefängnissen ist noch belastender. In "Orange Is the New Black" geht es um Rassen- und Klassenunterschiede, aber auch um vieles mehr. Gross stimmt mit einer der Hauptfiguren, Aleida Diaz, überein. Sie sagt: "Gefängnisse sind gewinnorientiert, die Insassen sind keine Menschen, sondern Dinge – wie Sardinen in einer Dose." Vor 50 Jahren verbrachte Gross einmal wegen Trunkenheit eine Nacht in einem dänischen Knast. Das waren 18 Stunden zu viel. Wir seien es 1-2 Millionen orange gekleideten Häftlingen schuldig, das System zu bereinigen und dafür zu sorgen, dass unsere eigene Nationalhymne ihren Ansprüchen gerecht wird.

Das Problem "Orange bedeutet unfrei" zu lösen, könne Zeit brauchen, und noch länger könne es dauern, die Lösung für eine globale Schuldenkrise (die inzwischen seit sieben Jahren andauert) zu finden. Aber es helfe, zu wissen, was geplant ist, um entsprechend zu investieren. Gross selbst und andere sehen die destruktiven Elemente (im Gegensatz zu den konstruktiven Elementen) kritisch. Sie entsprächen jedoch dem Plan des internationalen Establishments (einschliesslich Trump), und die empathische Geldpolitik des Establishments unter dem Motto "um jeden Preis" sei das Gesetz unserer Finanzmärkte. Es zahle sich aus, erst dann gegen den Tiger zu kämpfen, wenn deutlich wird, dass ein neuer Plan erforderlich sein wird, um den alten zu ersetzen. Gross zufolge sei dieser Zeitpunkt noch nicht gekommen, der zunehmende Populismus und die immer grössere Ineffizienz der Geldpolitik liessen jedoch mit einem möglichen Wandel rechnen. Man gehe nun an den Anfang zurück, der 2009/2010 anzusiedeln ist:
 
Gemäss Bill Gross plane man als politischer Entscheidungsträger die Lösung einer langfristigen internationalen Schuldenkrise folgendermassen:

  1. Wie in Japan, der Eurozone, den USA und Grossbritannien veranlassen Sie, dass Ihre Zentralbank immer grössere Mengen an Staatsanleihen kauft (quantitative Lockerungsmassnahmen), senken dann alle die Zinsen Ihrer Staatsanleihen und verlängern schliesslich die Laufzeiten. Möglicherweise "vergeben" Sie die Schulden sogar eines Tages, die sich dann einfach in Luft auflösen.
  2. Halten Sie die Zinssätze künstlich niedrig, um die Preise von Vermögenswerten steigen zu lassen und überschuldete "Zombie-Unternehmen" und Einzelpersonen zu retten. Verlängern und vorgeben.
  3. Sprechen Sie von "Normalisierung", um die Renditekurve so steil wie möglich zu halten und Finanzinstituten mit langfristigen Verbindlichkeiten zu helfen, aber normalisieren Sie nur sehr, sehr langsam mit Hilfe finanzieller Unterdrückung.
  4. Liberalisieren Sie die Rechnungslegungsregeln, damit manche potenziell "bankrotten" Versicherungsgesellschaften und Pensionsfonds als solvent gelten. Wer hat da Puerto Rico gesagt?
  5. Spielen Sie die Belastung, die die niedrigen Zinsen für sparende Haushalte darstellen, herunter oder lassen Sie sie unerwähnt. Stellen Sie sie als Problem hin, das letztendlich der "Markt" lösen wird.
  6. Beginnen Sie, den Schwerpunkt auf "Fiskalpolitik" anstatt "Geldpolitik" zu legen, aber erwähnen Sie keinesfalls Keynes oder einen deutlichen Anstieg des "Deficit-Spending" der Regierung. Verwenden Sie die Schlagwörter "Infrastrukturinvestitionen" und "niedrigere Steuern". Dass Schlaglöcher ausgebessert werden, interessiert doch jeden, oder? Und alle wollen auch weniger Steuern zahlen!
  7. Werben Sie für Kapitalismus – auch wenn die von der Regierung gesteuerten Zinssätze nahe null letztendlich für eine Verzerrung der Märkte sorgen und den Kapitalismus zerstören, wie wir bereits verstanden haben. Berufen Sie sich wieder auf die Logik der Laffer-Kurve, um die Körperschaftsteuer deutlich zu senken. Machen Sie den Menschen Hoffnung. Sorgen Sie dafür, dass man sich der miserablen Produktivitätsentwicklung, die ein wichtiges Kriterium für die Effektivität eines Wirtschaftssystems ist, nicht bewusst wird.
  8. Als politischer Entscheidungsträger oder Politiker planen Sie letztendlich, sich aus der Fed/dem Kongress/der Exekutive zurückzuziehen und weisen daher lautstark darauf hin, dass jetzt die Millennials an der Reihe sind. Wenn Sie ein aktiver und kein passiver Investment Manager sind, kämpfen Sie gegen den sich entwickelnden Trend von ETFs mit geringen Kosten und Indexfonds an. Erwarten Sie aber ein finanzielles Polster beim Antritt Ihres Ruhestands.


Gross ist der Meinung, dass die Politik des neu gewählten Präsidenten Trump den Punkten 6, 7 und 8 perfekt entspricht. Es bestehe kein Zweifel daran, dass viele von Trumps vorgeschlagenen Massnahmen – Steuersenkungen, Deregulierung, steuerliche Anreize usw. – kurzfristig gut für Aktien und schlecht für Anleihen seien. Auf längere Sicht müssten die Investoren jedoch über die negativen Aspekte der Anti-Globalisierungsideen von Trump nachdenken, die den Handel einschränken und sich negativ auf die Unternehmensgewinne auswirken könnten. Darüber hinaus sei der starke Dollar eine schwere Belastung für globalisierte Unternehmen, besonders für Technologiewerte. Unconstrained-Strategien dürften zur Zunahme von flüssigen Mitteln und Alternativen zu diesen (z.B. hochwahrscheinliche Equity Buy-out-Angebote) führen. Die Durationen von Anleihen und die Risikoanlagen dürften unter den Benchmarkwerten liegen.

Im Fernsehen heisst es "Orange Is the New Black", auf den Märkten kann "Rot" jedoch (in bestimmten Fällen) das neue "Grün" sein, wenn man sich auf die zukünftigen Anlagerenditen bezieht. Man muss als aufpassen, dass man nicht ins Gefängnis kommt!
 


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