Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank. Turbulente Marktphasen wie wir sie momentan gerade erleben, kann man auch einfach mal aussitzen, erklärt Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank. "Keep calm and carry on" – ruhig bleiben und weitermachen. Der (nie veröffentlichte) Slogan zur Stärkung der Moral der britischen Bevölkerung während des 2. Weltkriegs ist auch für das Anlageverhalten in turbulenten Phasen ein guter Ratgeber. Aber selbst erfahrene und renommierte Investoren lassen sich von aktuellen Marktverwerfungen leiten und extrapolieren diese in die Zukunft. Dies führt vielfach zu aufsehenerregenden Prognosen. Exemplarisch steht dafür der Anfang dieses Jahres, als nach dem schwächsten Jahresauftakt der Aktienmärkte seit vielen Jahren der wahre Crash nach Meinung zahlreicher Analysten unmittelbar bevorstand. Oder als nach dem Ölpreis-Zerfall von USD 110 auf gut USD 26 pro Barrel einige Marktteilnehmer einen Preis von USD 10 erwarteten. Für dieses Verhalten gibt es mehrere Gründe. Dazu gehören etwa die Emotionen und die Marktpsychologie. Es ist nicht immer leicht, sich eine Wende zum Besseren vorzustellen, wenn es gerade sehr schlecht läuft (und umgekehrt). Extrem-Prognosen bekommen ausserdem eine vielfach gewünschte öffentliche Aufmerksamkeit und sind mithin auch eine Art Marketinginstrument.
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Turbulente Marktphasen wie wir sie momentan gerade erleben, kann man auch einfach mal aussitzen, erklärt Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank.
"Keep calm and carry on" – ruhig bleiben und weitermachen. Der (nie veröffentlichte) Slogan zur Stärkung der Moral der britischen Bevölkerung während des 2. Weltkriegs ist auch für das Anlageverhalten in turbulenten Phasen ein guter Ratgeber. Aber selbst erfahrene und renommierte Investoren lassen sich von aktuellen Marktverwerfungen leiten und extrapolieren diese in die Zukunft. Dies führt vielfach zu aufsehenerregenden Prognosen. Exemplarisch steht dafür der Anfang dieses Jahres, als nach dem schwächsten Jahresauftakt der Aktienmärkte seit vielen Jahren der wahre Crash nach Meinung zahlreicher Analysten unmittelbar bevorstand. Oder als nach dem Ölpreis-Zerfall von USD 110 auf gut USD 26 pro Barrel einige Marktteilnehmer einen Preis von USD 10 erwarteten.
Für dieses Verhalten gibt es mehrere Gründe. Dazu gehören etwa die Emotionen und die Marktpsychologie. Es ist nicht immer leicht, sich eine Wende zum Besseren vorzustellen, wenn es gerade sehr schlecht läuft (und umgekehrt). Extrem-Prognosen bekommen ausserdem eine vielfach gewünschte öffentliche Aufmerksamkeit und sind mithin auch eine Art Marketinginstrument. Ausserdem werden bei heftigen Marktbewegungen in der Chartanalyse (bei der die Analyse allein auf dem bisherigen Kursverlauf basiert) wichtige Marken durchbrochen. Daraus ergibt sich ein neues technisches Chartbild, mit in der Regel deutlich tieferen (oder höheren) neuen Kurszielen.
Wohlgemerkt: Das heisst nicht, dass Extremereignisse nicht auftreten. Der Kurs einer Anlage, die schon 90% verloren hat, kann sich durchaus nochmals halbieren. Die Realität beweist das immer wieder. Aus jedem Marktausschlag eine Baisse oder eine Hausse abzuleiten, ist aber nicht zielführend. Nicht zuletzt, weil die einsetzenden Korrektur-Mechanismen unterschätzt werden ("Selbstheilung"der Märkte, Anpassung der Unternehmen, Einschreiten von Politik und Notenbanken).
Es geht hier auch nicht darum, Berufskollegenschelte zu betreiben. Dafür ist die Demut vor den Märkten zu gross. Aber es ist der Aufruf, beim Anlegen kühlen Kopf zu bewahren. Panik und Euphorie sind schlechte Anlageberater. Es gilt neue Informationen aufzunehmen und deren Einfluss auf das eigene Marktszenario zu prüfen. Gibt es Divergenzen, besteht womöglich Handlungsbedarf. Gibt es die nicht, besteht kein Grund zur Beunruhigung und man kann eine turbulente Marktphase auch mal aussitzen. "Keep calm and carry on" eben.
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Autor: jog