Dan Carter, Fondsmanager des Jupiter Japan Select SICAV. In den kommenden Wochen ziehen die Kapitalmarktexperten von Jupiter Asset Management ein Resümee aus den vergangenen zwölf Monaten und wagen einen Ausblick auf das Investmentjahr 2017. In diesem Teil befasst sich Dan Carter mit Japan. Verglichen mit den politischen Unsicherheiten weltweit – vom britischen Referendum über die EU-Mitgliedschaft bis hin zur Wahl von Donald Trump – war Japan in diesem Jahr ein Ort der Stabilität. Da 2017 keine Wahlen anstehen, dürfte das Land weiter als stabilisierendes Gegengewicht fungieren, während ein Grossteil der übrigen demokratischen Welt die in 2016 gefallenen Entscheidungen verarbeiten muss. Das heisst aber nicht, dass die Politik für Aktienanleger im neuen Jahr irrelevant sein wird. Immerhin muss die Bank of Japan noch ihr Inflationsziel von 2 Prozent erreichen und die Regierung wird trotz ihrer zunehmend angespannten Haushaltslage weiter versuchen, Wachstum zu schaffen. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass die wichtigsten Marktimpulse 2017 von der Regierungs- oder Notenbankseite ausgehen werden. Vielmehr dürfte der Unternehmenssektor hier die Hauptarbeit leisten.
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In den kommenden Wochen ziehen die Kapitalmarktexperten von Jupiter Asset Management ein Resümee aus den vergangenen zwölf Monaten und wagen einen Ausblick auf das Investmentjahr 2017. In diesem Teil befasst sich Dan Carter mit Japan.
Verglichen mit den politischen Unsicherheiten weltweit – vom britischen Referendum über die EU-Mitgliedschaft bis hin zur Wahl von Donald Trump – war Japan in diesem Jahr ein Ort der Stabilität. Da 2017 keine Wahlen anstehen, dürfte das Land weiter als stabilisierendes Gegengewicht fungieren, während ein Grossteil der übrigen demokratischen Welt die in 2016 gefallenen Entscheidungen verarbeiten muss.
Das heisst aber nicht, dass die Politik für Aktienanleger im neuen Jahr irrelevant sein wird. Immerhin muss die Bank of Japan noch ihr Inflationsziel von 2 Prozent erreichen und die Regierung wird trotz ihrer zunehmend angespannten Haushaltslage weiter versuchen, Wachstum zu schaffen. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass die wichtigsten Marktimpulse 2017 von der Regierungs- oder Notenbankseite ausgehen werden. Vielmehr dürfte der Unternehmenssektor hier die Hauptarbeit leisten.
Olympische Spiele in Tokio werfen Schatten voraus
Bei der Beurteilung einzelner Anlageideen unterzieht Dan Carter jedes Unternehmen einer Reihe von Tests, die darüber Aufschluss geben sollen, inwieweit das Unternehmen zu einer Erhöhung der Aktionärsausschüttungen fähig oder bereit ist. Wendet man diesen Ansatz auf den Gesamtmarkt an, gibt es allen Grund, für 2017 optimistisch zu sein. Die Barbestände sind auf einem Allzeithoch, was bedeutet, dass die Fähigkeit japanischer Unternehmen zu höheren Ausschüttungen noch nie besser war. Ebenso erreichte die Bereitschaft des Unternehmenssektors, Kapital an die Aktionäre zurückzugeben, einen neuen Höchststand. 2016 war ein Rekordjahr bei Dividenden und Aktienrückkäufen. Im neuen Jahr sollte dieser Trend durch eine zunehmende Aktionärsvertretung in den Aufsichtsgremien gestützt werden, da die Zahl der unabhängigen Mitglieder steigt.
Das kommende Jahr wird insofern im Zeichen eines stärker auf die Aktionäre ausgerichteten Unternehmens- und Kapitalmanagements stehen. Daneben dürften noch weitere Themen eine Rolle spielen – einige langfristig, andere wiederum eher kurzfristig. Japans alternde Bevölkerung etwa gilt seit Jahren als das am schlechtesten gehütete Geheimnis des Landes. Da aber immer mehr Babyboomer der Nachkriegszeit aus dem Erwerbsleben ausscheiden, werden die Auswirkungen jetzt sichtbar. Aufgrund der schrumpfenden Erwerbsbevölkerung dürfte die Arbeitsmarktlage angespannt bleiben, was Möglichkeiten für Personaldienstleister sowie Unternehmen schafft, die Arbeitsvertretungen organisieren.
Im scharfen Gegensatz zur Hartnäckigkeit des demografischen Trends stehen die vorübergehenden Ausgaben für olympiabezogene Investitionen, die 2017 deutlich anziehen könnten. Die Spiele werden im Sommer 2020 in Tokio abgehalten, sodass mit den meisten Investitionen in Stadien und andere Infrastrukturen nicht vor 2018 zu rechnen ist. 2017 dürften aber die Ausgaben spürbar hochgefahren werden und so dem Bausektor gute Gewinne bescheren.