Tuesday , April 16 2024
Home / Die Zürcherin / 6 Gründe alle Drogen zu legalisieren

6 Gründe alle Drogen zu legalisieren

Summary:
Von Bill Wirtz (Blog von Bill Wirtz) – “Drogen sind gefährlich und müssen deshalb verboten werden” ist eine Aussage die die Gesellschaft über vergangene Jahrzehnte grundlegend beeinflusst hat. Die Prohibition von sogenannten illegalen Drogen hat ein derartiges Ausmaß angenommen, dass sie im englischsprachigen Raum “The War on Drugs” genannt wird. Dieser Begriff stammt vom ehemaligen republikanischen US-Präsidenten Richard Nixon, der 1972 zu diesem “Kampf gegen die Drogen” aufrief. Heutzutage sind in den meisten europäischen Staaten Drogen wie Marijuana, Kokain oder Heroin verboten. Der Vorschlag, solche Drogen zu legalisieren wird selten gemacht, dabei gibt es gute Gründe genau das zu tun, die für Nutzer und Nicht-Nutzer gelten. #1 Individualrechte Was man mit seinem eigenen Körper tut ist in jeder Hinsicht die eigene Verantwortung, da es keinen Einfluss auf Dritte hat. Der Konsum von Drogen übt keine Gewalt auf andere aus, und ist demnach die Ausübung von Indiviualrechten. Wenn es ein Eigentum gibt das einem zweifellos zur freien Verfügung stehen sollte, so ist es der eigene Körper.

Topics:
Zürcherin considers the following as important:

This could be interesting, too:

Zürcherin writes Braune Weltverschwörung: Die linke Sehnsucht nach einem globalen Nazi-Netzwerk

Zürcherin writes 25 Zitate von Roland Baader, die dir das Blut in den Adern gefrieren lassen (Teil 2)

Zürcherin writes Warum der Rechtsstaat nichts mit Recht zu tun hat! – Interview mit David Dürr

Zürcherin writes Der letzte Strohhalm – Wie die Anti-Plastik-Politik alles nur verschlimmert

6 Gründe alle Drogen zu legalisieren


Von Bill Wirtz (Blog von Bill Wirtz) – “Drogen sind gefährlich und müssen deshalb verboten werden” ist eine Aussage die die Gesellschaft über vergangene Jahrzehnte grundlegend beeinflusst hat. Die Prohibition von sogenannten illegalen Drogen hat ein derartiges Ausmaß angenommen, dass sie im englischsprachigen Raum “The War on Drugs” genannt wird. Dieser Begriff stammt vom ehemaligen republikanischen US-Präsidenten Richard Nixon, der 1972 zu diesem “Kampf gegen die Drogen” aufrief. Heutzutage sind in den meisten europäischen Staaten Drogen wie Marijuana, Kokain oder Heroin verboten. Der Vorschlag, solche Drogen zu legalisieren wird selten gemacht, dabei gibt es gute Gründe genau das zu tun, die für Nutzer und Nicht-Nutzer gelten.

#1 Individualrechte

Was man mit seinem eigenen Körper tut ist in jeder Hinsicht die eigene Verantwortung, da es keinen Einfluss auf Dritte hat. Der Konsum von Drogen übt keine Gewalt auf andere aus, und ist demnach die Ausübung von Indiviualrechten. Wenn es ein Eigentum gibt das einem zweifellos zur freien Verfügung stehen sollte, so ist es der eigene Körper. Wie man den eigenen Körper behandelt liegt in der individuellen Verantwortung, besonders da die Kontrolle eventueller Begrenzungen unmöglich und ihre Umsetzung moralisch fragwürdig ist.

Das Konzept des Selbsteigentums wird von Aktivisten für die Legalisierung von Marijuana öfters verwendet, oft sogar da es sich selbst um Nutzer handelt. Wer sich aber dieses philosophischen Konzeptes bedient, der muss eingestehen dass es gleichermaßen auch auf harte Drogen angewendet werden kann und muss. Selbsteigentum beruht nicht auf sozialer Akzeptanz des diskutierten Themas, es ist zeitlos und vom Thema unbeeindruckt.

#2 Abhängigkeit ist Krankheit, nicht Straftat 

Dieses Argument muss mit ersterem in Relation gesetzt werden, da ein läufiges Gegenargument der “Schutz vor sich selbst ist”. Verteidiger der Drogenprohibition unterstreichen ihre Nächstenliebe durch diese Logik.

Auch wenn nicht alle Substanzen weitgehende schädliche körperliche Nebeneffekte haben (manche haben je nach Anwendung und Situation sogar heilende Wirkung), so müsste man sich darauf einigen können, dass um ihre Verwendung nicht geworben werden sollte. Viele Substanzen sind schlichtweg ungesund, können zu schwerer Abhängigkeit und auch Tod führen. In mehreren Ländern wurde das Prinzip, dass abhängiger Drogenkonsum als Krankheit zu betrachten ist, teilweise anerkannt. In sogenannten Drogenkonsumräumen (auch ‘Fixerstuben’) können verschiedene Substanzen sicher eingenommen werden, und Methadon-Programme helfen aus der Heroin-Abhängigkeit heraus zu kommen. Ist das nicht auch ein Eingestehen dafür dass Prohibition erfolgslos geblieben ist.

Als Leser dieses Artikels muss man einsehen dass man selbst eine Droge wie Heroin nicht sofort zu sich nehmen würde, bloß weil sie legal sind. Wer nun sagt “ja aber das bin ja nur ich”: Für diese Aussage gibt es auch Beweise.

Im Juli 2001 hat Portugal den Konsum aller Substanzen entkriminalisiert, mit sehr positiven Resultaten. Man erkannte Abhängigkeit als Krankheit und nicht als Straftat an, und reduzierte über diesen Weg HIV-Infektionen (im Zusammenhang mit Drogenkonsum) um 17%, die Anzahl an Überdosen um 50%, sowie die Gesamtzahl an Konsum bei Teenagern. (Quelle/ besonders Seiten 11 und 12) Der gesamte Drogenkonsum blieb ungefähr gleich.

#3 Dem Schwarzmarkt ein Ende bereiten

Die größten Befürworter des Drogenverbots sind offensichtlich die, die durch die Entstehung und Verbreitung des Schwarzmarktes Geld verdienen. Als in den Vereinigten Staaten zwischen 1920 und 1933 die Produktion und der Verkauf von Alkohol illegal waren, entwickelten sich kriminelle Banden viel einfacher, da sie eine regelmäßige und lukrative Einkommensquelle gefunden hatten: Die Al Capone’s waren geboren. Der mexikanische Drogenkrieg dauert seit 2006 an und forderte Human Rights Watch zufolge bisher 60.000 Menschen  zwischen 2006 und 2012 das Leben, 20.000 sind verschwunden (Quelle).

Dem United States Department of Homeland Security (Abteilung für innere Sicherheit) zufolge schaffen es mexikanische Drogenkartelle über den Weg zwischen 19 und 29 Millionen Dollar für die Finanzierung von wahrer Kriminalität einzukassieren (Quelle). Dealer haben in vielen Ländern die Straßen unsicherer gemacht, und in ihrem erbitterten Kampf um Einfluss, bekriegen die Drogenkartelle sich unter dem Leiden der Zivilbevölkerung selbst.

#4 Polizeiarbeit vereinfachen und Kosten sparen

In meinem Herkunftsland Luxemburg sind – dem Justizministerium zufolge – 28% der Männer und 17% der Frauen wegen Verbindungen zu Drogen, Verkauf oder Besitz, in Haft (Quelle). In einem 2013 erschienenen Bericht geht die Polizei davon aus, dass Drogenbesitz-, Konsum und Verkauf zu den meisten Verstößen des Strafgesetzbuches gehört.

Wenn man diese Statistik mit anderen Statistiken im Bericht vergleicht, so erkennt man dass es 3.222 Straftaten in Verbindung mit illegalen Substanzen gab, so dass nur Verleumdung als Straftat mit 3.302 höher war. Es ist schwer zu sagen, welcher Effekt die Legalisierung auf Polizeikosten hätte, besonders da es dafür in Luxemburg kein Datenmaterial gibt. In den Vereinigten Staaten ermittelte das Cato Institute, dass der Föderalstaat 41,3 Milliarden Dollar spare würde, sollte der staatliche Drogenkrieg beendet werden.

Macht es nicht mehr Sinn wahren Kriminellen die Handschellen anzulegen ; denen, die anderen Menschen Schaden bereiten?

#5 Krankheiten heilen und Wissenschaft voran treiben

Morphium kann als Substanz zu Abhängigkeit führen, ist aber in der Medizin seit Jahrzehnten von unabdinglicher Wichtigkeit. Diese Offenheit zu Drogen sollte für alle Substanzen gelten. Marijuana beispielsweise kann für mehrere medzinische Zwecke genutzt werden: In einer Studie des American Journal of Palliative Care geht man sogar davon aus, dass Marijuana beim Behandeln von ALS (die Sache mit der Ice Bucket-Challenge für die, die es vergessen haben) hilfreich sein kann.

Differenzen beim persönlichen Drogenkonsum für freizeitliche Zwecke ist eine Diskussion für sich, warum es aber weiterhin kontrovers bleiben soll Kranken zu helfen, das enzieht sich jeder Logik.

#6 Einen neuen Wirtschaftszweig schaffen

Eine Legalisierung aller Drogen würde auf dem freien Markt zum Verkauf mehrerer neuer Produkte und  zu mehr Wettbewerb führen, was eine allgemeine positive Wirtschaftsentwicklung mit sich bringen würde. Des Weiteren würde sich auch die Qualität der Drogen sofortig verbessern (ebenso wie mit dem Ende des Alkoholverbots in 1933 die Qualität des Alkohols in den Vereinigten Staaten stieg), und so würde der Kunde seine eigenen Entscheidungen treffen. Drogen von besserer Qualität würden durch Mundpropaganda oder durch private Labels populärer. Man kann ebenso mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen dass auch die Potenz der Droge abnehmen würde :

Auf Dauer würden so Arbeitsplätze in vielen verschiedenen Bereichen geschaffen werden.

#Schlussfolgerung

Die Beweggründe, die heutzutage Menschen dazu bringen das Drogenverbot zu unterstützen sind meistens gute : Alle illegalen Substanzen sind gefährlich und sollen auch so gehandhabt werden. Doch wenn ein Verbot nicht nur individuelle Freiheit raubt, sondern an sich auch noch größere negative Effekte hat, so müssen die Alarmglocken läuten. Der War on Drugs war erfolglos auf jeder nur möglichen Ebene. Nie war es so einfach Drogen zu erwerben. (Quelle)

Wir müssen uns die Frage stellen wen wir mit dem Beibehalten eines solchen Verbots helfen und welche rationalen Argumente uns bleiben. Verteidigen wir einen verständlichen Umgang mit Substanzen oder behalten wir die status quo Politik die den Drogenkartellen in die Hände spielt?

Es gibt zwei Wege, ein Argument zu einzubringen : Einer ist durch Gewalt, der andere durch Überzeugungskraft. Ich habe nun den einzig richtigen genutzt. “Legitime Gewalt” lassen wir nur vom Staat ausüben… Oha, da sind wir wieder.

_

Dieser Artikel erschien zuerst auf dem Blog von Bill Wirtz.

Zürcherin
Die Zürcherin ist ein Online-Magazin mit einer klassisch-liberalen Ausrichtung. Berichtet wird über Zürich und die Welt.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *