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Ecopop setzt Fanal für Isolationismus

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Ecopop ist ein weiterer Schritt in Richtung Abschottung. Darunter leiden nicht potentielle Zuzüger sondern wir selbst.Der Duden definiert Isolationismus als politische Tendenz, sich vom Ausland abzuschliessen und staatliche Eigeninteressen zu betonen. Ecopop ist ein weiterer Mosaikstein in der immer stärker werdenden Gruppe der Abschottungsbefürworter. Arme sollen nicht mehr kommen und Reiche und Hochqualifizierte erst recht nicht.Dass die Schweiz attraktiv für Arme ist, wird von niemandem bestritten. Dass sie attraktiv für Hochqualifizierte ist, zeigt der Expat Explorer der HSBC. Die Schweiz ist für Expats das attraktivste Land der Welt. Zudem beschäftigt die hiesige Finanzbranche anteilsmässig die meisten Expats.Um die Schweiz für die Einwanderung unattraktiv zu machen, braucht es aufgrund des hohen Leistungsniveaus massivste Verschlechterungen der Rahmenbedingungen. Viele Gruppen schrauben deshalb wacker an den Wirtschaftsbeziehungen, der Rechtssicherheit oder den Sozialleistungen, ob links- oder rechtsgedreht ist dabei einerlei. Hand aufs Herz: Schweizern und Schweizerinnen geht es heute doch besser als 1994, 1974 oder 1954.Es braucht keinen Propheten um zu erkennen, dass die angestrebten Verschlechterungen der Rahmenbedingungen die Falschen - nämlich uns selbst - treffen würden.

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Ecopop setzt Fanal für Isolationismus
Ecopop ist ein weiterer Schritt in Richtung Abschottung. Darunter leiden nicht potentielle Zuzüger sondern wir selbst.

Der Duden definiert Isolationismus als politische Tendenz, sich vom Ausland abzuschliessen und staatliche Eigeninteressen zu betonen. Ecopop ist ein weiterer Mosaikstein in der immer stärker werdenden Gruppe der Abschottungsbefürworter. Arme sollen nicht mehr kommen und Reiche und Hochqualifizierte erst recht nicht.

Dass die Schweiz attraktiv für Arme ist, wird von niemandem bestritten. Dass sie attraktiv für Hochqualifizierte ist, zeigt der Expat Explorer der HSBC. Die Schweiz ist für Expats das attraktivste Land der Welt. Zudem beschäftigt die hiesige Finanzbranche anteilsmässig die meisten Expats.

Um die Schweiz für die Einwanderung unattraktiv zu machen, braucht es aufgrund des hohen Leistungsniveaus massivste Verschlechterungen der Rahmenbedingungen. Viele Gruppen schrauben deshalb wacker an den Wirtschaftsbeziehungen, der Rechtssicherheit oder den Sozialleistungen, ob links- oder rechtsgedreht ist dabei einerlei. Hand aufs Herz: Schweizern und Schweizerinnen geht es heute doch besser als 1994, 1974 oder 1954.

Es braucht keinen Propheten um zu erkennen, dass die angestrebten Verschlechterungen der Rahmenbedingungen die Falschen - nämlich uns selbst - treffen würden. Die im Inland Ansässigen wären von einem Verzicht auf hart erarbeitete Errungenschaften in wesentlich höherem Ausmass betroffen als die Ausländer. Denn für jene ist auch eine Schweiz in schlechtem Zustand noch paradiesisch.

Von einer breiten Attraktivitätsminderungsstrategie ist dringend abzuraten, denn zerstört ist schneller als wieder aufgebaut. Oder um nochmals den Duden zu bemühen: In der Schweiz liegt ein Abschluss gegenüber dem Ausland absolut nicht im staatlichen Eigeninteresse. Für mich ist deshalb Ecopop als Fanal für den Irrweg des Isolationismus abzulehnen.

Martin Hess
Martin Hess ist seit 2010 Chefökonom und Direktionsmitglied der Schweizerischen Bankiervereinigung und Mitglied der Chief Economist Group des Europäischen Bankenverbands.

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