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Rainer Maurer

Rainer Maurer

Rainer Maurer ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Pforzheim. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Diplom 1990) und arbeitete dann am Institut für Weltwirtschaft. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich monetäre Makroökonomik und Finanzmärkte.

Articles by Rainer Maurer

TARGET-Salden: Stehen wir schon wieder vor dem Abgrund?

August 22, 2018

Die TARGET-Salden geben wieder einmal zu reden in Deutschland. Wie dieser Beitrag zeigt, ist das davon ausgehende Risiko allerdings nicht so hoch, um auf die Vorteile der Kooperation zu verzichten.
Der TARGET-Forderungssaldo der Deutschen Bundesbank strebt neuen Höchstständen entgegen (Abbildung 1). Das sorgt für Verunsicherung und hat in der FAZ abermals eine Debatte zwischen den bekannten Kontrahenten Hans-Werner Sinn (hier[ a ] und hier[ b ]) und Martin Hellwig (hier[ c ]) ausgelöst. Dabei zeichnet sich zunehmend ein Streit um die Bedeutung von Wörtern und daraus möglicherweise resultierende Konsequenzen ab. Meiner Meinung nach können einige einfache – wenn gleich auch ziemlich trockene – buchungstechnische Überlegungen helfen, TARGET-Salden ökonomisch zu interpretieren. Wie

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Staatliche Hochschulen im Dienste eines politischen Wertewandels?

November 7, 2016

Ein Positionspapier des Deutschen Wissenschaftsrats hat unlängst die Möglichkeit in Betracht gezogen, staatliche Hochschulen stärker für die Initiierung "gesellschaftlicher Veränderungsprozesse" zu nutzen. Dieser Beitrag spricht sich gegen eine normative Instrumentalisierung aus, da diese die für die Wissenschaft eminent wichtige Ergebnisoffenheit beeinträchtige.
Hochschulen und "Große
gesellschaftliche Herausforderungen"
Als der Politologe Bassam Tibi in seinem Buch "Europa ohne Identität?" den Begriff der "Leitkultur" einführte, machte er die
erstaunliche Erfahrung, wie schnell sich solch ein Begriff verselbständigen
kann (Tibi (1998) und (2005)). Vor allem Politiker aus dem konservativen
Spektrum kaperten den Begriff regelrecht und forderten von hier lebenden
Ausländern nicht nur Respekt vor den Werten des Grundgesetzes, sondern auch
eine Anpassung an Sitten, Gebräuche und Gewohnheiten bis hin zur
Berücksichtigung religiöser Traditionen. Dabei versteht Tibi unter dem Begriff "Leitkultur" eigentlich eine Abwendung vom Begriff der Nation als "Kulturnation", und stattdessen eine Orientierung am Wertekanon des
Grundgesetzes, der jedem Bürger individuelle Freiheit der Kultur, des Glaubens,
der Weltanschauung und des persönlichen Wertesystems gewährt.
Blickt man auf die aktuelle hochschulpolitische
Debatte, stellt sich dabei ein seltsames Déjà-vu Gefühl ein.

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Die Wächter “der” Moral und ihre Schwierigkeiten mit den Erfahrungswissenschaften (2): Das Hauptproblem

November 12, 2015

Hier folgt der zweite Teil der Kritik von Rainer Maurer an Thomas Beschorners und Martin Kolmars Sichtweise der moralischen Verantwortung der Ökonomie.
Das Hauptproblem: Warum führt eine freiheitlich verfasste, pluralistische Gesellschaft zu einem Kontrollstaat?
Nachdem ich auf die gröbsten Missverständnisse in meinem letzten Beitrag eingegangen bin, möchte nun noch auf das Hauptproblem, wie es sich aus meiner Sicht darstellt, zu sprechen kommen: Es geht im Kern um zwei unterschiedliche Arten von Staatsverständnis. Nach meinem Verständnis – das sicherlich nicht sonderlich originell ist, wie sich jedem Sozialkundelehrbuch der gymnasialen Mittelstufe entnehmen lässt – ist ein wesentliches Element eines freiheitlich verfassten Rechtsstaats die konstitutionelle Verankerung der politischen Menschenrechte. Dieses Staatsverständnis steht in der neuzeitlichen Tradition von Philosophen wie Thomas Hobbes[ a ] und John Locke[ b ], die sich von früheren Staatstheoretikern vor allem durch das Postulat (bzw. die ethische Prämisse) unterscheiden, dass Menschen zwar häufig sehr verschiedenen sind, aber trotzdem die gleichen politischen Rechte besitzen. Man kann wohl sagen, dass diese Philosophen damit die theoretische Grundlage für eine Entwicklung legten, die zur "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte[ c ]" führte.

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Die Wächter “der” Moral und ihre Schwierigkeiten mit den Erfahrungswissenschaften (1): Die gröbsten Missverständnisse

November 10, 2015

Thomas Beschorner und Martin Kolmar haben mit dem Beitrag "Die Ökonomik und ihre Schwierigkeiten mit der Moral" auf Rainer Maurers "Der VW-Skandal, die Wirtschaftsethik und die Wissenschaft" geanwortet. In diesem (und einem Folge-)Beitrag folgt eine weitere Reaktion Maurers, der Erstgenannten Beliebigkeit in der Argumentation vorwirft.
Mit ihrer Replik "Die Ökonomik und ihre Schwierigkeiten mit der Moral" haben Thomas Beschorner und Martin Kolmar auf meinen Beitrag "Der VW-Skandal, die Wirtschaftsethik und die Wissenschaft" reagiert, die bei näherem Hinsehen noch mehr Fragen aufwirft als ihre zuvor veröffentlichten Beiträge "Schwierigkeiten mit der Moral: Ein Kommentar aus gegebenem Anlass" und "Unternehmensverantwortung und Politik". Was vor allem stört und eine Diskussion erschwert, ist eine Beliebigkeit der Argumentationsführung, die es schwer macht, eine Basis zu orten, auf der man aufbauen könnte.
"Totalitäre Tendenzen"
Das beginnt zunächst einmal mit der Art, wie diese Autoren den Inhalt eines Textes wiedergeben. Sie schreiben wörtlich "Rainer Maurer unterstellt dabei, dass unser Ansatz im Kern totalitäre Tendenzen habe." und "Es verweist aber auch auf eine Eigentümlichkeit im Kommentar von Rainer Maurer, in dem suggeriert wird, dass die Idee, den Einzelnen in die moralische Verantwortung zu nehmen, zu einer Form von Totalitarismus führe.

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