Die
Flüchtlingspolitik steht vor zahlreichen Herausforderungen. Eine ganz
wesentliche Aufgabe ist es, einerseits den Flüchtlingen zu helfen, andererseits
aber auch sicherzustellen, dass die Heimatregion nicht dauerhaft junge Menschen
verliert, die für den Wiederaufbau dringend notwendig sind. Charter Cities
stellen daher eine wichtige Ergänzung der bisherigen Ansätze dar, wie dieser
Beitrag zeigt.
In einer aktuellen Studie spricht das
Flüchtlingshilfswerk UNHCR von rund 65 Millionen Menschen, die weltweit auf der
Flucht sind.
Viele
dieser Menschen wollen in die Industriestaaten, wo sie Sicherheit und bessere
wirtschaftliche Chancen sehen. Den Flüchtlingen zu helfen ist aus humanitären
und ethischen Gründen alternativlos, und dennoch steht die Flüchtlingspolitik
angesichts der immer größer werdenden Zahlen vor einem Dilemma: Misslingt die
Integration der Menschen in die Industriestaaten, entstehen soziale Spannungen,
die die gesellschaftliche Akzeptanz auf eine schwere Probe stellen. Gelingt die
Integration hingegen, werden noch mehr Menschen kommen, und deutlich weniger in ihre Heimat zurückkehren,
wenn die politische Krise überwunden ist. Gerade die vielen jungen Erwachsenen,
die es derzeit nach Europa drängt, werden aber für den Wiederaufbau und die
wirtschaftliche Gesundung der Länder dringend benötigt – dieser Aspekt kommt in
vielen Diskussionen viel zu kurz.