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Ersparnisse und Niedrigzinsen

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Morgan Stanley hat kürzlich die folgende Abbildung (Wealth Management, November 2019) geliefert. Die Überschrift: „Mehr Einsparungen können für private Haushalte gut sein, aber nicht für die gesamte Wirtschaft“.Richtig: Das ist genau die Unterscheidung zwischen micro (einzelwirtschaftlich) und macro (gesamtwirtschaftlich), wie es in den VWL-Lehrbüchern steht.Was wir dem Chart entnehmen können, ist, dass die US-Haushalte seit ...

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Morgan Stanley hat kürzlich die folgende Abbildung (Wealth Management, November 2019) geliefert. Die Überschrift: „Mehr Einsparungen können für private Haushalte gut sein, aber nicht für die gesamte Wirtschaft“.

Richtig: Das ist genau die Unterscheidung zwischen micro (einzelwirtschaftlich) und macro (gesamtwirtschaftlich), wie es in den VWL-Lehrbüchern steht.

Was wir dem Chart entnehmen können, ist, dass die US-Haushalte seit der GFC 2018 sichtbar bemüht sind, ihre Schulden abzubauen. Gleichzeitig steigt auch das Verhältnis der Sparquote zum verfügbaren Einkommen an.

Tatsächlich liegt die Quote jetzt auf einem Niveau, das zuletzt Anfang der 1990er Jahre markiert wurde. Dieses Verhalten der privaten Haushalte wird seither durch rekordtiefe Zinsen und Anleiherenditen weiterbegünstigt. 

Das liegt daran, dass Rentner bei niedrigeren Zinssätzen und Renditen mehr sparen müssen, da mehr Kapital erforderlich ist, um das gleiche Einkommensniveau zu erzielen.

Ersparnisse und Niedrigzinsen

„Mehr Einsparungen können für private Haushalte gut sein, aber nicht für die gesamte Wirtschaft“, Graph: Morgan Stanley, Nov 2019


„Während Einsparungen im Allgemeinen als positive finanzielle Entscheidung für einen einzelnen Haushalt angesehen werden können, können zu hohe Einsparungen im Haushaltssektor die gesamte Wirtschaft belasten, da sie sich negativ auf den Verbrauch auswirken können“, unterstreichen die Verfasser der oben zitierten Analyse von Morgan Stanley.

Fazit: Weniger Ausgaben können deflationär sein und das Wirtschaftswachstum verlangsamen. Das ist in der Tat die Situation, in der sich die Eurozone heute befindet: stagnierende Wirtschaft, kein Lohnwachstum, kaum Unternehmensinvestitionen, von der EZB unterbotene Inflationsrate usw.

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, sich zu vergegenwärtigen, was es mit der zuletzt wieder zunehmenden scharfen Kritik, die wiederholt in den deutschen Mainstream-Medien an der Niedrigzins-Politik der EZB ausgeübt wird, auf sich hat.

Nicht zu vergessen: Der deutsche Sparer wird auch von den Politikern bereitwillig als Opfer der angeblich verfehlten Geldpolitik der EZB mit Niedrigzinsen dargestellt.

Die Deutschen würden von den niedrigen Sparzinsen enteignet, heisst es öfters. Stimmt es? Nein.

Es ist die deutsche Bundesregierung, die trotz der stagnierenden Wirtschaft am Sparkurs festhält.

Infolge der „schwarzen Null“-Politik (d.h. ein ausgeglichener Haushalt) und der „Schuldenbremse“ (d.h. ein strukturelles Haushaltsdefizit von max. 0,35% des BIP) werden Ausgaben gekürzt. Das bedeutet u.a. immer weniger deutsche Staatspapiere im Umlauf.

Und wenn das Angebot an Staatsanleihen nicht ausreicht, um die Nachfrage zu befriedigen, sinken die Zinssätze und die Finanzmärkte werden einem unnötige Stress ausgesetzt.

Die Einschränkung des Angebots drückt die Zinssätze erheblich, was insbesondere für ältere Menschen von Belang ist, die von den Erträgen aus Ersparnissen leben.

Nicht die EZB, sondern Berlin ist daher für die Niedrigzinsen und damit die „Enteignung“ der deutschen Sparer verantwortlich.



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