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The Sharing Economy

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BuchbesprechungArun Sundararajan: The Sharing Economy – The End of Employment and The Rise of Crowd-Based Capitalism, MIT Press, Cambridge, Massachusetts, London, 2016.Die Herstellung und Wiederherstellung von sozialen Beziehungen über Tausch und Verbreitung von Dingen ist kein neues Phänomen. Eine Vielzahl von Formen des gemeinschaftsbasierten Austausches hat auch in der Vergangenheit existiert. Was heute neu ist, ist die Verfügbarkeit von freier Software im Zusammenhang von dezentralisierter Datenverarbeitung und drahtlosen Netzwerken, die die gemeinschaftliche Nutzung von Produkten, Ressourcen und Kenntnissen mit einer ausgeprägten Intensität erleichtern.Und der Gemeinplatz „Besitzen vs. Teilen“ markiert nun den fulminanten Aufstieg der sog. „Sharing Economy“ endgültig.Die Plattform-basierten Geschäftsmodelle (peer-to-peer), wo sich Tauschpartner treffen, kennzeichnen im Grunde genommen die vollkommene Vereinigung von zwei Eigenschaften: Erstens: „Zugriff ohne Inhaberschaft. Und zweitens die Besonderheit der Netzwerke, die die Hierarchien verdrängen“, wie Arun Sundararajan in seinem vor Begeisterung strotzenden neuen Buch darlegt.

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Buchbesprechung

Arun Sundararajan: The Sharing Economy – The End of Employment and The Rise of Crowd-Based Capitalism, MIT Press, Cambridge, Massachusetts, London, 2016.

The Sharing Economy
Die Herstellung und Wiederherstellung von sozialen Beziehungen über Tausch und Verbreitung von Dingen ist kein neues Phänomen. Eine Vielzahl von Formen des gemeinschaftsbasierten Austausches hat auch in der Vergangenheit existiert. 

Was heute neu ist, ist die Verfügbarkeit von freier Software im Zusammenhang von dezentralisierter Datenverarbeitung und drahtlosen Netzwerken, die die gemeinschaftliche Nutzung von Produkten, Ressourcen und Kenntnissen mit einer ausgeprägten Intensität erleichtern.

Und der Gemeinplatz „Besitzen vs. Teilen“ markiert nun den fulminanten Aufstieg der sog. „Sharing Economy“ endgültig.

Die Plattform-basierten Geschäftsmodelle (peer-to-peer), wo sich Tauschpartner treffen, kennzeichnen im Grunde genommen die vollkommene Vereinigung von zwei Eigenschaften: 

Erstens: „Zugriff ohne Inhaberschaft. Und zweitens die Besonderheit der Netzwerke, die die Hierarchien verdrängen“, wie Arun Sundararajan in seinem vor Begeisterung strotzenden neuen Buch darlegt.

Die wesentlichen Antreiber sind: (1) Die Entwicklung von digitalen Plattformen, die es Unternehmen ermöglichen, auf der ganzen Welt Arbeitnehmer zu rekrutieren, (2) die technologischen Veränderungen, die es Mitarbeitern ermöglichen, Kunden in jedem Ort zu bedienen und (3) der Zutritt hochbevölkerter Länder (z.B. Indien und China) in die globale Wirtschaft.

Was wir dabei beobachten, ist ein Prozess, der zwar schrittweise von statten geht, aber wo das Besitz- und Verbrauchsmuster sich recht deutlich ändert, und zwar in Form eines Schubs weg vom Eigentum. 

Der Sharing Economy rechnet der Autor deshalb ein grosses Potenzial zu, einige der Disparitäten in der heutigen Wirtschaft anzugehen. Der Zugang zu einem höheren Lebensstandard zum Beispiel werde demokratisiert, und zwar so, dass die (bestehenden) Märkte wachsen, nicht schrumpfen.

Die meisten Menschen benutzen das eigene Auto heute weniger als 10% der Lebensdauer des Kraftfahrzeugs. 

Wir müssen nicht auf selbstfahrende Autos warten, um eine digital induzierte ökonomische Revolution im Auto- und Transportwesen zu sehen. Die Palette der neuen peer-to-peer Modelle (z.B. Uber, Lyft, Getaround, BlaBlaCar usw.) hat bereits begonnen, die Auswirkungen des globalen Automobil-Bestandes zu erhöhen, so der Autor, der das Phänomen als Wiederbelebung des darniederliegenden Kapitals (impact of capital) bezeichnet. 

Des Weiteren sieht Sundararajan auf der Nachfrage-Seite drei wesentliche Effekte im allgemeinen ökonomischen Sinne: (a) wachsende Vielfalt, die den Konsum erhöht, (b) Netzwerk-Effekte im Sinne von economies of scale und (c) das neue Mikro-Unternehmertum, das umverteilerische Vermittlungen ermöglicht, was die Grenzen zwischen dem Hersteller und dem Verbrauer verwischt.

Eine wichtige Frage, die die beschriebenen Veränderungen u.a. aufwerfen, betrifft die Verfassung des künftigen Arbeitsmarktes und damit des Arbeitsrechts. 

Wie ist die Stellung derjenigen Menschen im Erwerbsleben der Sharing Economy? Wie kann ein soziales Sicherheitsnetz für die Arbeitnehmer in den „peer-to-peer rental markets“ der Zukunft gewährleistet werden? Wird eine Mehrzahl von Menschen in Zukunft völlig entrechtet von einem part-time-Job auf einer Plattform zum nächsten part-time Job auf einer anderen Plattform hasten? 

Sundararajan, der „massive Gewinne in Konsumentenrente“ (consumer surplus) erwartet, glaubt nicht, dass die Löhne sinken würden. Denn die sharing economy würde viele Formen von information asymmetry verringern, so seine Begründung. Ausserdem rechnet er damit, dass in sharing economy Plattformen nicht mehr Spezialisten, sondern Generalisten gefragt würden.

Doch wie soll eine bessere Arbeitswelt geschaffen werden, wenn es heute keine Klarheit darüber gibt, ob die Beschäftigten in der sharing economy „Arbeitnehmer, selbständiger Unternehmer („independent contractor“) oder etwas Anderes („dependent contractor“ und/oder „independent worker“) sind?

Autors Schlussfolgerung ist, dass wir einer Reihe von komplexen gesellschaftlichen Fragen begegnen, einschliesslich der Neueinstufung der Arbeit, der Finanzierung des Sozialversicherungsnetzes und der Schaffung neuer Eigentumsstrukturen (z.B. genossenschaftlich). 

Schade, dass der an der NYU lehrende Wirtschaftsprofessor zwar richtigerweise Robert Reich zitiert, aber Elizabeth Warren auslässt, wenn es darum geht, zu ergründen, wie Herausforderungen der Sharing Economy in Sachen Arbeitsmarkt entgegengetreten werden kann.

Sundararajan schildert die Transformation der herkömmlichen Wirtschaft in Richtung sharing economy mit viel Herzblut, gestützt auf seine persönlichen Bekanntschaften aus nächster Nähe zum Geschehen auf der Mikrobasis. Lesenswert.






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