Summary:
Deutsche Bank CEO John Cryan hat am Mittwoch, dem Tag vor der nächsten Zinsentscheidung der EZB ein Ende der niedrigen Zinsen in Europa gefordert.„Wir sehen inzwischen Anzeichen von Blasen an immer mehr Stellen des Kapitalmarktes“, so Cyran. Ausserdem führen die niedrigen Zinsen der EZB zu einer erheblichen Wettbewerbsverzerrung im Finanzsystem. Die Erträge der europäischen Banken gehen ...
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Deutsche Bank CEO John Cryan hat am Mittwoch, dem Tag vor der nächsten Zinsentscheidung der EZB ein Ende der niedrigen Zinsen in Europa gefordert.„Wir sehen inzwischen Anzeichen von Blasen an immer mehr Stellen des Kapitalmarktes“, so Cyran. Ausserdem führen die niedrigen Zinsen der EZB zu einer erheblichen Wettbewerbsverzerrung im Finanzsystem. Die Erträge der europäischen Banken gehen ...
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Deutsche Bank CEO John Cryan hat am Mittwoch, dem Tag vor der nächsten Zinsentscheidung der EZB ein Ende der niedrigen Zinsen in Europa gefordert.
„Wir sehen inzwischen Anzeichen von Blasen an immer mehr Stellen des Kapitalmarktes“, so Cyran.
Ausserdem führen die niedrigen Zinsen der EZB zu einer erheblichen Wettbewerbsverzerrung im Finanzsystem. Die Erträge der europäischen Banken gehen zurück, lauten seine Argumente weiter.
Er denke, dass der Markt einen Anstieg der Zinsen oder einen Rückgang der negativen Zinsen erwarte.
Die Markteilnehmer zeigen sich zwar seit einigen Wochen zunehmend zuversichtlich, dass die EZB ihr Anleihekaufprogramm demnächst beenden werde.
Das bedeutet aber nicht, dass die Geldpolitik in Kürze „normalisiert“ würde.
Denn die Chancen einer Zinserhöhung durch die EZB bis zum Ende des Jahres sind zuletzt nach den Futures-Märkten auf den niedrigsten Stand, der je gemessen wurde, gefallen.
Zinsterminkontrakte für die Zinsen im Euroraum, Graph: FT, Sept 4, 2017
Die Zinsfuture-Märkte deuten darauf hin, dass die Chance einer Zinserhöhung durch die EZB im Dezember 2017 nur 42% beträgt.
Der entsprechende Wert hat sich vor sechs Monaten auf mehr als 90% belaufen.
Cryans Aussage, dass die Märkte einen Anstieg der Zinsen erwarten, stimmt daher überhaupt nicht.
Ganz im Gegenteil; die Märkte rechnen in absehbarer Zeit mit keiner Zinserhöhung, wie aus der Abbildung hervorgeht.
Es ist bemerkenswert, wie diejenigen, die sich ständig auf den „Markt“ berufen, irreführende Aussagen über das Geschehen auf dem Markt machen.
Eurozone Financial Conditions Index, Graph: Bloomberg TV, Sept 7, 2017
Der Index zeigt seit geraumer Zeit eine Entspannung
Gerade am Mittwoch hat die deutsche Finanzagentur eine Bundesobligation mit einer Laufzeit von 5 Jahren versteigert, mit einer im Durchschnitt negativen Rendite von -0,36%.
Auf der Auktion sind 3,9 Mrd. EUR geboten worden. Zugeteilt wurden 2,4 Mrd. EUR.
Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass die EZB am Donnerstag die „easing bias on QE“ aus ihrem Statement entfernt, um im Oktober weitere Massnahmen in Sachen QE anzukündigen.
Kreditzinsen der Banken an Unternehmen in Deutschland, Graph: FT
Bemerkenswert ist allerdings, dass auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am gleichen Tag die EZB auf einen Kurswechsel gedrängt hat.
Jeder weltweit wünsche sich, dass wir möglichst bald zu einer Normalisierung kommen, so der CDU-Politiker
Bundesbankpräsident Jens Weidmann hatte sich vor rund zwei Wochen dafür ausgesprochen, geordnet aus dem Anleihekaufprogramm der EZB auszusteigen.
EA Zins Future-Contracts, Graph: FT, Sept 7, 2017.
Staatsanleihekäufe seien für ihn nur ein Notfallinstrument.
Doch Prof. Martin Hellwig hat in diesem Kontext vergangene Woche auf der 6. Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften in Lindau einen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben.
Wenn die Notenbanken die Papiere über den Sekundärmarkt kaufen, handelt es sich dabei um gewöhnliche Offenmarktgeschäfte.
Es ist also nichts Skandalöses daran. Und es ist zudem ein höchst transparenter Vorgang.
Skandal ist, nicht einzusehen, dass die gegenwärtige Situation statt Austerität und „schwarzer Null“ mehr öffentliche Investitionen fordert.
Tatsache ist, dass die Haushaltskonsolidierung und Ausgabenkürzungen, die sich negativ auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage auswirken, von der Geldpolitik nicht ausgeglichen werden können.