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Die Aussage, dass Europa Strukturreformen braucht, ist ein allgegenwärtiges Mem (*) in der Eurozone, zumindest seit dem Ausbruch der Krise. Es mag sein, oder auch nicht. Aber die Tatsache ist, dass Europas Wirtschaft unter ihrem Potential wächst, mit einer enormen Unterbeschäftigung, die nicht unterschätzt werden kann.Die Produktionslücke (output gap) bedeutet Unterauslastung. Es mangelt also an Nachfrage. Da die Strukturreformen die Angebotsseite betreffen, bedarf es nach dem Lehrbuch eines Stimulus auf der Nachfrageseite. Und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage kann via Geld- oder Fiskalpolitik, oder durch einen Mix von beiden angekurbelt werden.Wenn man aber die lockere Geldpolitik der EZB heftig kritisiert und zugleich einen Fiskalstimulus vehement zurückweist, wie Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble es tut, ist es nicht zu erstaunen, dass die Wirtschaft sich nicht erholen kann und noch lange in der Liquiditätsfalle steckt.Wer keine expansive Geldpolitik will, braucht einen massiven fiskalischen Stimulus. Andernfalls ist die gesamtwirtschaftliche Nachfrage kleiner als das Angebot. Und die Wirtschaft fällt in eine Depression, wie Nouriel Roubini in einem lesenswerten Interview in FuW beschreibt.Produktionslücke (output gap) im Euro-Raum, Graph:BloombergDoch die meisten Kritiker der Zentralbanken sind auch kritisch gegenüber höheren Staatsausgaben.
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Die Aussage, dass Europa Strukturreformen braucht, ist ein allgegenwärtiges Mem (*) in der Eurozone, zumindest seit dem Ausbruch der Krise. Es mag sein, oder auch nicht. Aber die Tatsache ist, dass Europas Wirtschaft unter ihrem Potential wächst, mit einer enormen Unterbeschäftigung, die nicht unterschätzt werden kann.Die Produktionslücke (output gap) bedeutet Unterauslastung. Es mangelt also an Nachfrage. Da die Strukturreformen die Angebotsseite betreffen, bedarf es nach dem Lehrbuch eines Stimulus auf der Nachfrageseite. Und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage kann via Geld- oder Fiskalpolitik, oder durch einen Mix von beiden angekurbelt werden.Wenn man aber die lockere Geldpolitik der EZB heftig kritisiert und zugleich einen Fiskalstimulus vehement zurückweist, wie Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble es tut, ist es nicht zu erstaunen, dass die Wirtschaft sich nicht erholen kann und noch lange in der Liquiditätsfalle steckt.Wer keine expansive Geldpolitik will, braucht einen massiven fiskalischen Stimulus. Andernfalls ist die gesamtwirtschaftliche Nachfrage kleiner als das Angebot. Und die Wirtschaft fällt in eine Depression, wie Nouriel Roubini in einem lesenswerten Interview in FuW beschreibt.Produktionslücke (output gap) im Euro-Raum, Graph:BloombergDoch die meisten Kritiker der Zentralbanken sind auch kritisch gegenüber höheren Staatsausgaben.
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Die Aussage, dass Europa Strukturreformen braucht, ist ein allgegenwärtiges Mem (*) in der Eurozone, zumindest seit dem Ausbruch der Krise. Es mag sein, oder auch nicht. Aber die Tatsache ist, dass Europas Wirtschaft unter ihrem Potential wächst, mit einer enormen Unterbeschäftigung, die nicht unterschätzt werden kann.
Die Produktionslücke (output gap) bedeutet Unterauslastung. Es mangelt also an Nachfrage. Da die Strukturreformen die Angebotsseite betreffen, bedarf es nach dem Lehrbuch eines Stimulus auf der Nachfrageseite. Und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage kann via Geld- oder Fiskalpolitik, oder durch einen Mix von beiden angekurbelt werden.
Wenn man aber die lockere Geldpolitik der EZB heftig kritisiert und zugleich einen Fiskalstimulus vehement zurückweist, wie Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble es tut, ist es nicht zu erstaunen, dass die Wirtschaft sich nicht erholen kann und noch lange in der Liquiditätsfalle steckt.
Wer keine expansive Geldpolitik will, braucht einen massiven fiskalischen Stimulus. Andernfalls ist die gesamtwirtschaftliche Nachfrage kleiner als das Angebot. Und die Wirtschaft fällt in eine Depression, wie Nouriel Roubini in einem lesenswerten Interview in FuW beschreibt.
Produktionslücke (output gap) im Euro-Raum, Graph:Bloomberg
Doch die meisten Kritiker der Zentralbanken sind auch kritisch gegenüber höheren Staatsausgaben. Das ist ein Widerspruch, unterstreicht der Wirtschaftsprofessor an der NYU’s Stern School of Business mit Recht.
Da Investitionen trotz Niedrigzinsen kaum vom Fleck kommen, bleibt die Produktionslücke weit geöffnet. Und die EZB bekundet Mühe, ohne Mithilfe von Fiskalpolitik, die gesamtwirtschaftliche Nachfrage anzuregen. Folglich fallen die Zinsen weiter.
Produktionslücke im Ländervergleich, Graph: Morgan Stanley
Die Inflation lag im Euro-Raum im vergangenen Monat auf null Prozent. Die EZB strebt einen Wert von 1,6% im Jahr 2018 an. Die (markt-basierten) Inflationserwartungen gemessen an Inflation Swap Forward 5y5y deuten derzeit auf eine Inflationsrate von weniger als 1,4% in fünf Jahren hin.
Da die EZB die Zielinflationsrate von rund 2% auf mittlere Sicht seit mehr als drei Jahren verfehlt, ist es für Mario Draghi von grösster Bedeutung, dass sich die Produktionslücke schliesst, weil die Preisstabilität sonst nicht sichergestellt werden kann. Und zur Erinnerung: Entscheidend ist die Rendite nach Inflation. Dass der reale Zins in Deutschland heute negativ ist, ist nichts ganz Neues. Es gab Negativrenditen auch früher.
Inflationserwartungen im Euro-Raum (gemessen an inflation swap forward 5y5y), Graph: Bloomberg
(*)
Die englische Schreibweise: Meme.