Photo: Filmalcinema Die vor uns liegenden Feiertage bieten womöglich etwas mehr Zeit, um sich einmal mit etwas mehr Muße einem Film zu widmen. In diesem Sinne empfehle ich gerne einen meiner absoluten Lieblingsfilme von einem meiner absoluten Lieblingsregisseure. Lucchino Visconti (1906-1976) war bekannt für seine mehrere Stunden dauernden epischen Filme: Literaturverfilmungen wie „Der Tod in Venedig“ und „Der Leopard“, ein Drama über eine sich im Nationalsozialismus verstrickende Industriellenfamilie – „Die Verdammten“ – und ein vierstündiges Biopic von König Ludwig II von Bayern. Allesamt höchst sehenswert. Aber mein ganz besonderer Favorit ist „Rocco und seine Brüder“. Mit einer eindrucksvollen Mischung aus professioneller Distanz und verständnisvoller Einfühlsamkeit begleitet der
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Die vor uns liegenden Feiertage bieten womöglich etwas mehr Zeit, um sich einmal mit etwas mehr Muße einem Film zu widmen. In diesem Sinne empfehle ich gerne einen meiner absoluten Lieblingsfilme von einem meiner absoluten Lieblingsregisseure. Lucchino Visconti (1906-1976) war bekannt für seine mehrere Stunden dauernden epischen Filme: Literaturverfilmungen wie „Der Tod in Venedig“ und „Der Leopard“, ein Drama über eine sich im Nationalsozialismus verstrickende Industriellenfamilie – „Die Verdammten“ – und ein vierstündiges Biopic von König Ludwig II von Bayern. Allesamt höchst sehenswert.
Aber mein ganz besonderer Favorit ist „Rocco und seine Brüder“. Mit einer eindrucksvollen Mischung aus professioneller Distanz und verständnisvoller Einfühlsamkeit begleitet der Regisseur
die Erlebnisse von fünf Brüdern, die in den 50er Jahren mit ihrer Mutter aus dem tiefen Süden Italiens nach Mailand ziehen auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben. Die Dynamik zwischen den Brüdern wird mitreißend dargestellt: Die nuancierten Charakterzeichnungen. Die Rollenverteilung, die sich im Lauf der Geschichte immer wieder verschiebt. Die Mischung aus Rivalitäten, Abhängigkeiten, Bewunderung, Fürsorge, Abnabelung und brüderlicher Liebe. Und die berührende Seelentiefe, die bei jungen Menschen meist noch viel näher an der sichtbaren Oberfläche liegt als bei Erwachsenen, wo sie oft tief vergraben ist.