Helge Pedersen, Chefvolkswirt von Nordea. Trotz des niedrigen Ölpreises, niedriger Zinsen und einer nachlassenden Belastung durch die Schwellenländer: Das globale Wirtschaftswachstum bleibt wohl für dieses und nächstes Jahr gedämpft, glaubt Nordea-Chefvolkswirt Helge Pedersen. Laut Nordea-Prognose steigt das weltweite Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr um 3,1 Prozent. 2017 rechnen die Experten mit einem Wachstum von 3,2 Prozent. Diese Zahlen sind nur minimal grösser als 2015 und deutlich unter dem durchschnittlichen Wachstum der vergangenen zehn Jahre von 3,75 Prozent. „Die Weltwirtschaft war Anfang 2016 schwächer als erwartet“, sagt Helge J. Pedersen, Group Chief Economist bei Nordea. Für den Norden Europas rechnen die Experten mit einem Wachstum von zwei Prozent im Jahr 2016. 2017 dürfte das Wachstum mit 1,7 Prozent dagegen schwächer ausfallen. In Sachen wirtschaftlicher Performance stellt Schweden seine skandinavischen Nachbarn klar in den Schatten. 2015 wuchs die Wirtschaft um 3,8 Prozent. Dieses Jahr erwartet Nordea ein ähnliches Ergebnis. Die Import- und Exportzahlen werden sich voraussichtlich erhöhen. Vor allem der schwedische Arbeitsmarkt profitiert von den Entwicklungen. Gegen Ende 2016 erwartet Nordea jedoch eine leichte Abnahme des Wachstums.
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Trotz des niedrigen Ölpreises, niedriger Zinsen und einer nachlassenden Belastung durch die Schwellenländer: Das globale Wirtschaftswachstum bleibt wohl für dieses und nächstes Jahr gedämpft, glaubt Nordea-Chefvolkswirt Helge Pedersen.
Laut Nordea-Prognose steigt das weltweite Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr um 3,1 Prozent. 2017 rechnen die Experten mit einem Wachstum von 3,2 Prozent. Diese Zahlen sind nur minimal grösser als 2015 und deutlich unter dem durchschnittlichen Wachstum der vergangenen zehn Jahre von 3,75 Prozent. „Die Weltwirtschaft war Anfang 2016 schwächer als erwartet“, sagt Helge J. Pedersen, Group Chief Economist bei Nordea. Für den Norden Europas rechnen die Experten mit einem Wachstum von zwei Prozent im Jahr 2016. 2017 dürfte das Wachstum mit 1,7 Prozent dagegen schwächer ausfallen.
In Sachen wirtschaftlicher Performance stellt Schweden seine skandinavischen Nachbarn klar in den Schatten. 2015 wuchs die Wirtschaft um 3,8 Prozent. Dieses Jahr erwartet Nordea ein ähnliches Ergebnis. Die Import- und Exportzahlen werden sich voraussichtlich erhöhen. Vor allem der schwedische Arbeitsmarkt profitiert von den Entwicklungen. Gegen Ende 2016 erwartet Nordea jedoch eine leichte Abnahme des Wachstums.
Die Wirtschaft in Norwegen litt in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 vor allem unter den geringen Investments der Ölfirmen. 2016 wird sich dies fortsetzen. Den Ökonomen zufolge könnte ein ordentlicher Nachfragezuwachs in anderen Wirtschaftsbereichen und die schwache Norwegische Krone den Fall den jedoch etwas dämpfen.
Das Wirtschaftswachstum in Dänemark lag in den vergangenen zwei Jahren bei 1,2 bis 1,3 Prozent. Davor schrumpfte die dänische Wirtschaft sogar. Für das Jahr 2016 prognostizieren die Experten erneut 1,3 Prozent. Vor allem die Konsumausgaben sind in Zeiten schwacher Exportzahlen ein wichtiger Faktor für eine wirtschaftliche Erholung des Landes.
Finnland fällt zurück
Drei Jahre in Folge schrumpfte die Wirtschaft in Finnland. 2015 erreichten die Finnen endlich wieder ein positives Ergebnis. Das Wachstum wird in den nächsten Jahren jedoch niedrig bleiben, prognostiziert Nordea. Somit fällt Finnland immer weiter hinter die anderen skandinavischen Länder zurück. Das langsame Tempo notwendiger Reformen erhöht zudem die Unsicherheit.
In Bezug auf die Europäische Union sieht Nordea im möglichen „Brexit“ eine grosse Gefahr für Europa. Ein EU-Austritt Grossbritanniens wäre „ein grosser wirtschaftlicher und politischer Schock“, so Nordea Chief Analyst Holger Sandte. Eine denkbare Folge wäre der Austritt weiterer Mitgliedsstaaten. Die Experten sehen einen EU-Verbleib der Briten jedoch als wahrscheinlicheres Szenario an.
Für die europäische Integration schlägt Nordea das Modell des „Europa der zwei Geschwindigkeiten“ vor – ein Konzept, das die flexible EU-Integration je nach Ländersituation vorsieht. „Ein ‚Europa der zwei Geschwindigkeiten‘ kann dabei helfen, die richtige Balance zwischen Einheit und Vielfalt zu finden“, sagt Sandte. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung könne es sein, den europäischen Binnenmarkt stärker voranzutreiben, etwa in Bezug auf Energie- und Kapitalmärkte.
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Autor: jog