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Chinas Konjunkturprogramm beginnt zu greifen

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Das chinesische Konjunkturprogramm wirkt. Paul Diggle, Economist Investment Solutions bei Aberdeen geht der Frage nach: wie lange? Der erhebliche geldpolitische und fiskalische Stimulus Chinas wandelt sich endlich auch in eine stärkere Wirtschaftsaktivität. Ob dieser Schub nachhaltig ist oder unter der Last der starken strukturellen Ungleichgewichte der chinesischen Wirtschaft im Sande verläuft, dürfte einer der bestimmenden Eckpunkte der Weltwirtschaft und Investmentlandschaft in diesem Jahr sein. Chinas Konjunkturprogramm startete Ende 2014 und dauert bis heute an. Dieses umfassende Konjunkturpaket war eine Reaktion auf den scharfen Abschwung des chinesischen Wirtschaftswachstums gewesen, der Ende 2014 begann und sich über das ganze Jahr 2015 hinweg fortsetzte. Ein gewisser Beitrag zur Dämpfung des Wachstumstempos war aufgrund des Wandels des Landes weg von einer primär durch Industrie und Export bestimmten Wirtschaft hin zu einem von Service und Konsum getriebenen Wachstum zu erwarten gewesen. Aber der Abschwung ging deutlich über das durch den Wandel erwartbare Mass hinaus. Obwohl aufgrund der (weithin angezweifelten) Gesamtzahlen des Bruttoinlandsprodukts – die einen nur leichten Rückgang von 7,2% im Jahr 2014 auf 6,9% in 2015 zeigen – dies nicht offensichtlich ist, spiegeln andere Zahlen einen deutlichen Rückgang der Aktivität in China im vergangenen Jahr wider.

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Das chinesische Konjunkturprogramm wirkt. Paul Diggle, Economist Investment Solutions bei Aberdeen geht der Frage nach: wie lange?

Der erhebliche geldpolitische und fiskalische Stimulus Chinas wandelt sich endlich auch in eine stärkere Wirtschaftsaktivität. Ob dieser Schub nachhaltig ist oder unter der Last der starken strukturellen Ungleichgewichte der chinesischen Wirtschaft im Sande verläuft, dürfte einer der bestimmenden Eckpunkte der Weltwirtschaft und Investmentlandschaft in diesem Jahr sein.

Chinas Konjunkturprogramm startete Ende 2014 und dauert bis heute an. Dieses umfassende Konjunkturpaket war eine Reaktion auf den scharfen Abschwung des chinesischen Wirtschaftswachstums gewesen, der Ende 2014 begann und sich über das ganze Jahr 2015 hinweg fortsetzte. Ein gewisser Beitrag zur Dämpfung des Wachstumstempos war aufgrund des Wandels des Landes weg von einer primär durch Industrie und Export bestimmten Wirtschaft hin zu einem von Service und Konsum getriebenen Wachstum zu erwarten gewesen. Aber der Abschwung ging deutlich über das durch den Wandel erwartbare Mass hinaus.

Obwohl aufgrund der (weithin angezweifelten) Gesamtzahlen des Bruttoinlandsprodukts – die einen nur leichten Rückgang von 7,2% im Jahr 2014 auf 6,9% in 2015 zeigen – dies nicht offensichtlich ist, spiegeln andere Zahlen einen deutlichen Rückgang der Aktivität in China im vergangenen Jahr wider. Die eigenen Messungen von Aberdeen zur wirtschaftlichen Aktivität in China, die eine ganze Reihe von Indikatoren berücksichtigen, legen nahe, dass das „wahre“ Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr bis auf 5% gefallen ist. In den ersten Monaten 2016 scheint allerdings eine Trendwende stattgefunden zu haben. Die Einkaufsmanagerindices haben angezogen, die Inflation wurde gestärkt und unsere eigenen Messungen für die Wirtschaftsaktivität haben sich deutlich erholt. Nach einer langen Phase, in der sie dem offiziellen BIP hinterhergelaufen waren, legen die Aberdeen-Zahlen in der Tat nahe, dass das Wirtschaftswachstum tatsächlich sogar über den offiziellen Zahlen liegen dürfte.

Doch hat der Aufschwung die Kraft anzudauern? Die Entscheidungsträger haben vor 18 Monaten damit begonnen, die Wirtschaft zu stimulieren, aber erst jetzt schlagen sich die Effekte in den Daten nieder. Das bedeutet, dass derzeit noch ein Gegenwert von 18 Monaten an Stimulierung vorhanden ist, der die chinesische Wirtschaft weiterhin anschieben dürfte. Schließlich wird im Herbst 2017 der 19. Nationalkongress der Kommunistischen Partei Chinas abgehalten, während dem bis zu fünf neue Mitglieder des sieben Personen umfassenden ständigen Ausschusses des Politbüros bestellt werden. Präsident Xi Jinping dürfte ein Set an Ernennungen anstreben, das die Konsolidierung seiner eigenen Macht unterstützt – ein Ziel, das wahrscheinlich während eines ökonomischen Aufschwungs leichter zu erreichen sein dürfte. Dies spricht für eine anhaltende Nutzung von Konjunkturprogrammen, um bis dahin ein günstiges Klima sicherzustellen.


Autor: cwe
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