Der Sommer geht in die heiße Phase. Schon gibt es wieder Badeunfalle und Tote an Flüssen und Gewässern. Es fehlt an Rettungsschwimmern und Schwimmmeistern. DLRG-Präsidentin Vogt fordert einen Runden Tisch. DLRG-Präsidentin Ute Vogt fordert gemeinsame Anstrengungen von Bund, Ländern und Gemeinden, um dem Mangel an Rettungskräften und Schwimmmeistern entgegenzuwirken und die Ausbildung von Schwimmanfängern zu forcieren. „Deswegen ist mein dringender Wunsch ein Runder Tisch zum Thema Schwimmen“, sagte die neue Chefin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) der Deutschen Presse-Agentur. Die 57 Jahre alte Heidelbergerin, seit Oktober 2021 erste Frau an der Spitze der Organisation, sorgt sich wegen teilweise fehlender Rettungskräfte um die Sicherheit an den Stränden von Nord- und
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DLRG-Präsidentin Ute Vogt fordert gemeinsame Anstrengungen von Bund, Ländern und Gemeinden, um dem Mangel an Rettungskräften und Schwimmmeistern entgegenzuwirken und die Ausbildung von Schwimmanfängern zu forcieren.
„Deswegen ist mein dringender Wunsch ein Runder Tisch zum Thema Schwimmen“, sagte die neue Chefin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) der Deutschen Presse-Agentur.
Die 57 Jahre alte Heidelbergerin, seit Oktober 2021 erste Frau an der Spitze der Organisation, sorgt sich wegen teilweise fehlender Rettungskräfte um die Sicherheit an den Stränden von Nord- und Ostsee, in Bädern und anderen Gewässern. Zwei Jahre Corona-Pandemie und viele Bäderschließungen in den vergangenen Jahren hätten die Lage nochmals verschärft, betonte Vogt: „Wir merken, dass wir wegen der Pandemie zwei Jahre nicht ausbilden konnten. Die Rettungsschwimmer, die wir sonst ausgebildet hätten, fehlen uns jetzt natürlich.“
Die langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete will keine Panik verbreiten. Die DLRG könne ihre knapp 90 Stationen und Rettungswachen an Nord- und Ostsee im Hochsommer in der Regel gut besetzen. „Da haben wir immer noch mehr Bewerber als Plätze. Vor allem an den Küsten läuft es in der Hauptsaison gut.“
Schwimm-Ausbildung leidet
Dennoch: Rund 80 Bäderschließungen im Schnitt pro Jahr stellen die DLRG, Schwimmvereine, Schulen, Lehrkräfte und Schwimmschulen vor immer größere Herausforderungen. Die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen leidet ebenso wie die Rekrutierung von Rettungskräften, weil es an Schwimmzeiten, Flächen und Bädern mangelt.
Vogt rechnet damit, „dass die Quote der Nichtschwimmer nochmal dramatisch in die Höhe“ gehen wird. Man müsse alle Kräfte bündeln: „Wir brauchen unbedingt einen flächendeckenden Bäderbedarfsplan. Dann müssen Bund, Länder und Gemeinden an einen Tisch und diese Lücken füllen.“
Vogt kann kaum sagen, was zuletzt am meisten gelitten habe. Die Schwimmanfänger? Die Ausbildung von Rettungsschwimmern? Die Schulung von Rettungsschwimmausbildern? „Alles gleichzeitig“, fürchtet sie. Am meisten seien wohl die Schwimmkurse betroffen. „Bei der Ausbildung gibt es einen riesigen Nachholbedarf.
Wir gehen davon aus, dass wir quasi zwei Schuljahrgänge haben, die nicht schwimmen können. Die Kinder sind jetzt in der 3. Klasse und haben oft noch kein Schwimmbad von innen gesehen. Es darf keine Schule mehr geben, die in erreichbarer Nähe kein Bad zur Verfügung hat.“
Wie wichtig das Thema ist, verdeutlicht die Bilanz des Vorjahres: DLRG-Kräfte retteten das Leben von 1.655 Menschen. Besonders gefordert waren die ehrenamtlichen Helfer bei der Flutkatastrophe im Juli in Rheinland-Pfalz und NRW. Insgesamt waren sie 2021 in mehr als 76.000 Fällen im Einsatz. Etwa 45.000 Retter sorgten an 1.200 Freigewässern und knapp 1.300 Bädern für Sicherheit am und im Wasser. (dpa/red)