Viele, die seit Jahren in einer festen Beziehung leben, kennen das. Die Liebe zum Partner ist gefestigt. Man kennt seinen Lebensgefährten wie sonst keinen anderen Menschen auf der Welt, weiss, was ihn begeistert, auf die Palme bringt oder unglücklich macht. Man vertraut sich blind, verlässt sich auf den anderen und hat gelernt auch die Wesenszüge zu schätzen, die einem bei sich selbst völlig fremd sind. Man überschreitet irgendwann den Beziehungsstatus eines verliebten Paares zum eingespielten Team. Doch eines bleibt in einer langjährigen Beziehung leider allzu oft auf der Strecke: die körperliche Liebe. Und da nun mal der Drang zur Fortpflanzung und die damit einhergehenden Glücksgefühle tief in uns verankert sind, entsteht zwangsläufig ein Dilemma. Und zwar eines, das für viele, im Grunde glückliche Beziehungen, das Aus bedeutet. Eine offene Beziehung kann eine Lösung sein. Klärungsbedarf: Wie definiert sich eine „offene Beziehung“? Wer zu diesem Thema durch die endlose Weite des Internets surft, stösst vornehmlich auf den Begriff „Polyamorie“. Allzu oft werden diese beiden Begriffe in einen Topf geworfen, was aber irreführend ist.
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Viele, die seit Jahren in einer festen Beziehung leben, kennen das. Die Liebe zum Partner ist gefestigt. Man kennt seinen Lebensgefährten wie sonst keinen anderen Menschen auf der Welt, weiss, was ihn begeistert, auf die Palme bringt oder unglücklich macht. Man vertraut sich blind, verlässt sich auf den anderen und hat gelernt auch die Wesenszüge zu schätzen, die einem bei sich selbst völlig fremd sind. Man überschreitet irgendwann den Beziehungsstatus eines verliebten Paares zum eingespielten Team. Doch eines bleibt in einer langjährigen Beziehung leider allzu oft auf der Strecke: die körperliche Liebe. Und da nun mal der Drang zur Fortpflanzung und die damit einhergehenden Glücksgefühle tief in uns verankert sind, entsteht zwangsläufig ein Dilemma. Und zwar eines, das für viele, im Grunde glückliche Beziehungen, das Aus bedeutet. Eine offene Beziehung kann eine Lösung sein.
Klärungsbedarf: Wie definiert sich eine „offene Beziehung“?
Wer zu diesem Thema durch die endlose Weite des Internets surft, stösst vornehmlich auf den Begriff „Polyamorie“. Allzu oft werden diese beiden Begriffe in einen Topf geworfen, was aber irreführend ist. Bei der Polyamorie handelt es sich um das Gegenteil der Monogamie – also der festen Liebesbeziehung mit einem Partner. Die Betonung liegt hier auf dem Wort „Liebe“, denn bei der Polyamorie führen die Beteiligten Liebesbeziehungen mit mehreren Partnern. Und dass so etwas gut geht, ist alles andere als die Regel. Schliesslich triumphiert über kurz oder lang die Eifersucht, die unweigerlich mit einer solchen Beziehungsform einhergeht. Das tut sie sicherlich auch bei einer offenen Beziehung, doch hier sind die Grenzen enger gesteckt. Paare, die sich auf dieses Abenteuer einlassen, stellen nicht ihre Liebe zueinander in Frage. In einer offenen Beziehung geht es darum, sich und seinem Partner sexuelle Kontakte mit anderen zu erlauben. Der Blog „offene Beziehung“ widmet sich – wie der Name unweigerlich erkennen lässt – ausführlich mit diesem Thema und bietet viele interessante Einsichten und Gedankenanstösse.
Die Grundregeln einer offenen Beziehung
Zunächst einmal müssen sich beide Partner darüber im Klaren sein, dass sich die offene Beziehung in der Theorie ziemlich cool, spassig und befreiend anhört. Das mag durchaus auch sein, aber in der Praxis kann sie desaströse Auswirkungen auf die bestehende Liebesbeziehung haben. Es gehört nämlich eine Riesenportion Mut dazu, seinem Partner einen „sexuellen Freifahrtschein“ in die Hand zu drücken. Es ist unerlässlich, dass man lernen muss mit der eigenen Eifersucht ebenso klar zu kommen, wie mit der des Partners. Denn die Eifersucht ist bei jeder offenen Beziehung mit von der Partie! Und wer behauptet, dass einem die sexuellen Erfahrungen des anderen ausserhalb der Beziehung total kalt lassen, der lügt. Damit also eine offene Beziehung funktioniert und sich positiv auf die Partnerschaft auswirkt, müssen folgende Grundregeln gelten:
- Ehrlichkeit ja, aber bitte keine Details
Vertrauen ist die Grundfeste einer jeden Partnerschaft. Bei einer offenen Beziehung gilt dies ganz besonders! Dem Partner also zu verschweigen, dass man sich mit einem anderen Sexualpartner das Bett geteilt hat, zerstört jegliches Vertrauensgefühl. Was aber tunlichst vermieden werden muss, ist dem Partner alle schlüpfrigen Details des amourösen Abenteuers aufzutischen. Das verletzt und ist für die ohnehin bestehende Eiversucht ein regelrechter Brandbeschleuniger!
- Keine Gefühle
Eine offene Beziehung lässt Sex mit anderen zu. Und das war es auch schon! Sobald Gefühle zum neuen Sexualpartner entstehen, sollte man die Finger von der Geschichte lassen oder seine bisherige Partnerschaft neu durchleuchten und überdenken.
- Nie im eigenen Bekanntenkreis!
Gemeinsame Freunde und Bekannte sind tabu. Genauso wie Nachbarn, Kollegen, Vereinsmitglieder oder das Serviceteam vom Italiener um die Ecke. Es kommen nur Sexualpartner in Frage, die in keiner Verbindung zum eignen Umfeld haben.
- Nie in heimischen Gewässern fischen
Das Liebesabenteuer darf mit dem direkten Umfeld nicht in Berührung kommen. Der gemeinsame Wohnraum ist absolut „off-limits“, ebenso wie die Arbeitsstelle oder sogar das kleine Hotel im Nachbarort. Desto grösser die Distanz zum eignen Umfeld ist, desto besser!
- Nie ohne Verhütung
Dieser Punkt erklärt sich hoffentlich von selbst …
Die beste Lösung ist es, tatsächlich die Dienste einer professionellen Escort Agentur in Anspruch zu nehmen. Beispielsweise bei einer Geschäftsreise oder ein Kurztrip nach Zürich. Renommierte Escort Service arrangieren Dates mit wirklich gutaussehenden Frauen und das mit absoluter Diskretion. Ein solches Arrangement ist zwar kein günstiges Vergnügen, bietet aber alle Aspekte der Grundregeln, die bereits erwähnt wurden.
Ist die offene Beziehung eine Dauerlösung?
Wahrscheinlich nicht. Laut dem Schweizer Paar-Therapeuten Klaus Heer, der jüngst von dem Onlinemagazin „20 Minuten“ zu diesem Thema interviewt wurde, sind offene Beziehungen zum scheitern verurteilt. Zumindest auf lange Sicht. Was in der Anfangszeit super spannend ist, so Herr, wird mit der Zeit langweilig. Doch dies ist nur einer von vielen Gründen, die gegen eine offene Beziehung und erst recht gegen die Polyamorie sprechen. Auf die Frage, warum eine solche Konstellation nicht funktioniere, gibt der in Bern praktizierende Psychologe zu bedenken:
„Die naive Idee ist, dass beide Partner sich gleichzeitig nach aussen verlieben. Schön wär’s! Einer fällt immer raus, lebt im Schatten des anderen. Am Anfang ist das vielleicht spannend, man kann sich aufregende Dinge erzählen. Doch irgendwann wird das langweilig.“
Doch auch Klaus Heer ist davon überzeugt, dass eine offene Beziehung kurzfristig eine positive Erfahrung sein kann. Monogamie sei nun mal das offizielle gesellschaftliche Konzept einer Beziehung. Monogame Paar, gibt Heer zu bedenken, richten sich nach einer Art Beziehungsschablone, bei der man nicht selbst gestalten müsse, sondern ganz einfach alles übernehmen kann. Paare, die sich auf eine offene Beziehung einlassen, müssen sich mit einer neuen Art der Beziehung auseinandersetzen und die Grundpfeiler, auf der alles Bisherige ruhte, neu definieren. Mit seinen Schlussgedanken bei diesem Gespräch mit dem Journalisten Emil Keller findet auch dieser Artikel sein passendes Ende:
„Abseits der Trampelpfade kann man reiche Erfahrungen machen. Man sollte sich dabei nicht vom Vatikan oder anderen Besserwissern wie mir einschränken lassen. Sonst beschneidet man sich das eigene Leben. Doch es ist eine gewaltige Herausforderung. Und vergessen Sie nicht: Auch die ganz gewöhnliche Ehe kann ein Abenteuer werden. Sobald man nämlich entdeckt, dass man den eigenen Partner überhaupt nicht kennt. Selbst nach vielen Jahren in gemeinsamen vier Wänden.“