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Staub Markus

Markus Staub

Markus Staub ist Mitglied der Direktion der Schweizerischen Bankiervereinigung und Leiter Bankenpolitik und Bankenregulierung.

Articles by Markus Staub

Molekularküche und Bankenregulierung

September 21, 2015

Der Weg zu besserer Regulierung führt über einen besseren Weg der Regulierung. Zur Verbesserung der Regulierung braucht es dringend auch eine Verbesserung des Regulierungsprozesses, meint Markus Staub.Haben Sie schon einmal weisse Schokolade in der Form einer porösen Morchel probiert? Oder kennen Sie einen Pudding, der wie ein Mozzarella aussieht, aber nach Tomaten schmeckt? Oder Schnipsel einer Limette, welche in flüssigem Stickstoff schock-gefroren und anschliessend sogenannt „dekonstruiert“ worden ist?

Vor wenigen Tagen habe ich im Rahmen eines Crash-Kurses Einblick in die Molekularküche erhalten. Und dabei eine interessante Erfahrung gemacht: Für das Ergebnis sind nicht nur die Zutaten, sondern vor allem auch das Herstellverfahren von entscheidender Bedeutung!

Inhalt und Verfahren

In der seit Längerem anhaltenden Diskussion um „gute“ und „bessere“ Regulierung von Banken scheint mir genau dieses Element zu wenig Beachtung zu finden. Dass nämlich die Qualität der Regulierung nicht nur auf der direkten inhaltlichen Ebene sichergestellt werden muss, sondern die indirekte Ebene der „Produktion“ von Regulierung, eben des Regulierungsprozesses, einen substantiellen Beitrag leisten kann.

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Team-Building in der Bankenregulierung: Wer hat die Finger wie im Spiel?

February 6, 2015

In einem gruppendynamischen Experiment wandert ein magischer Massstab in die falsche Richtung. Und in der Bankenregulierung klettert die Regulierungsdichte weiterhin nach oben. Gibt es Parallelen?Vor wenigen Tagen habe ich im Rahmen eines Seminars an einer „Team-Building“-Übung der besonderen Art teilgenommen: Eine Gruppe von 10 Personen hatte die trivial anmutende Aufgabe, „mit vereinten Kräften“ den „Magic Stick“ auf den Boden zu legen. Beim magischen Stab handelte es sich um einen aufgeklappten 2-Meter-Massstab. Die Teammitglieder standen in zwei Reihen auf beiden Seiten des horizontalen Stabes und stützten ihn von unten mit beiden Zeigefingern. Die entscheidende Erschwerung bestand in der Spielregel, dass alle Teilnehmer zu jedem Zeitpunkt mit dem Stick in Berührung bleiben mussten!Unerwünschter Drang nach obenDie Antizipation des Ergebnisses braucht nicht viel Phantasie: Weil niemand der Regelbrecher sein will, versuchen alle, den Kontakt zum Massstab nicht zu verlieren bzw. drücken mit ihren Fingern tendenziell nach oben. Insgesamt resultieren (a) eine unkontrollierte Bewegung des Magic Sticks in Richtung Sterne, (b) eine peinliche Befremdung über das kollektive Versagen beim Lösen einer an sich einfachen Aufgabe und daraus resultierend (c) eine gegenseitige Beschimpfung und Schuldzuweisung.So far, so good.

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Der „Monster Pizza Challenge“ Oder: Über die Bedeutung von Anreizen

September 11, 2014

Was hat ein australischer Vielfress-Wettbewerb mit der schweizerischen Bankenregulierung zu tun? Bei genauer Betrachtung gar nicht so wenig.

Challenges sind sehr in Mode: Challenge hier, Challenge dort. Im Moment macht gerade der „Ice Bucket Challenge“ Furore. In unseren Sommerferien in Australien ist mir jedoch ein anderes eindrückliches Exempel begegnet, der „18 Inch Pizza Challenge“: Ein Plakat macht anreiztheoretisch reizvolle Werbung für ein Restaurant. Eine gigalomanische Mega-Pizza von über 2 kg Gesamtgewicht ist gratis, wenn der Gast sie ganz verspeisen kann. „If you can tame the monster in 1 hour, it’s free!“

Ein Kritiker des Monetarismus soll einmal einen berühmten Monetaristen mit dem Vorwurf provoziert haben, dass diesen offenbar alles und jedes an die Geldmenge erinnere. Ihn, den Kritiker, erinnere demgegenüber alles an Sex, nur versuche er, sich das in seinen wissenschaftlichen Publikationen nicht anmerken zu lasen. Nun, I can’t help, aber meine déformation professionelle führt mittlerweile dazu, dass mich zumindest vieles an Bankenregulierung erinnert.

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