Cash.ch: Herr Henny, die Börsen waren in letzter Zeit teilweise nervös, die Volatilität sprang an. Haben Sie im Portfolio Veränderungen bei der Aktienquote vorgenommen?
Matthias Henny: Unsere Aktienquote beträgt 5,8 Prozent. Diese Quote ist durch Derivatprogramme, also durch Put-Optionen, abgesichert. Daher müssen wir nicht auf jede Marktbewegung reagieren. Wir haben die Aktienquote wegen der hohen Solvenzanfoderungen auch nicht aufgebaut. Und weil die Märkte ein gewisses Bewertungsniveau erreicht haben, sehen wir uns derzeit nicht veranlasst, die Aktienquote weiter auszubauen.
Das heisst, die Aktienmärkte sind überbewertet?
Ich würde es so formulieren: Ganz allgemein sind die Anlagemärkte relativ teuer bewertet. Das betrifft alle Anlagekategorien. Das ist ein Trend, der sich über die
Articles by Interview: Daniel Hügli
Carlo Centonze im cash-Interview – HeiQ-CEO: «Wir haben das Potenzial, auch eine Wachstumsaktie zu sein»
February 21, 2021Cash.ch: Herr Centonze, Sie sind Chef des 2005 gegründeten Textil-Spezialisten und ETH-Spin-Offs HeiQ. Im November 2019 rief eine Mitarbeiterin aus China Sie an und erzählte, dass in Wuhan über ein rätselhaftes Virus geredet werde. Was ging Ihnen damals durch den Kopf?
Carlo Centonze: Die Mitarbeiterin war die HeiQ-Chefin in China, die gut vernetzt ist im chinesischen Informationswesen. Die Nachricht liess bei mir schon ein wenig die Alarmglocken läuten. Aber erst nach einem kleinen Zeitungsartikel im Dezember zu dieser Thematik war ich wirklich alarmiert.
Haben Sie dann gleich an Ihre Anti-Viren-Technologie gedacht? HeiQ war zu diesem Zeitpunkt ja nicht im Maskengeschäft tätig.
Wir hatten unsere Anti-Viren-Technologie im Jahr 2013 nach der Ebola-Krise in die Schublade gesteckt. Der Markt
cash-Interview – «Was wir jetzt erleben, ist viel schlimmer als die Lehman-Rezession»
March 24, 2020Cash.ch: Herr Lück, wie beurteilen Sie die Schwere der Coronavirus-Krise auf einer Skala von 1, das heisst leicht, bis 10, ganz schwer?
Martin Lück: Wenn wir die grosse Depression der 30er Jahre mit einer 10 bewerten, dann stehen wir jetzt vielleicht bei 7 oder 8. Die Rezession in den Jahren 2008 und 2009 würde ich, im Vergleich dazu, mit einer 5 oder 6 einstufen. In anderen Worten: Was wir jetzt erleben, ist viel schlimmer als die Lehman-Rezession, auch wenn man die Folgewirkungen in Betracht zieht, die noch eintreten könnten.
Ein Beispiel: Die Arbeitslosigkeit in Norwegen hat sich verfünffacht in bloss vier Wochen. Das ist dramatisch.
Ja, und wenn man dies so laufen liesse, dann würde diese Zahl weiter ansteigen. Nun haben aber viele Länder das Instrument der Kurzarbeit. Damit kann man
Fidelity-Schweiz-Chef – «Für das Anlagejahr 2020 empfiehlt sich die sogenannte Barbell-Strategie»
December 13, 2019Cash: Seit Mai sind Sie Länderchef von Fidelity und waren vorher in gleicher Funktion bei Pimco tätig. Was waren die Gründe für den Wechsel?
Jürg Rimle: Nach fast 10 Jahren erfolgreicher Arbeit bei meinem vorherigen Arbeitgeber hatte ich das Bedürfnis, nochmals etwas Neues zu machen. Ich wollte bewusst die Komfortzone verlassen, neue Leute kennenlernen und mit einem neuen Team erfolgreich sein. Gleichzeitig hat mich die Aufgabe und Perspektive bei einem der weltweit grössten aktiven Fondsmanager, der hervorragend für die Zukunft aufgestellt ist, gereizt.
Fidelity ist in den letzten fünf Jahren weniger stark gewachsen als die Konkurrenz. Weshalb?
Ich glaube, Fidelity hat es nach der Finanzkrise versäumt, dem Unternehmen ein klares Profil zu geben, sich in bestimmten Kernthemen zu