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Enzo Weber

Enzo Weber

Enzo Weber ist Inhaber des Lehrstuhls für Empirische Wirtschaftsforschung, insbesondere Makroökonometrie und Arbeitsmarkt, der Universität Regensburg. Er arbeitete als Postdoc an der Universität Mannheim und als Juniorprofessur für Volkwirtschaftslehre an der Universität Regensburg. Zudem war er Forschungsprofessor am IAB.

Articles by Enzo Weber

So wenig wie möglich, so viel wie nötig

November 8, 2019

Um für
den Krisenfall gewappnet zu sein, braucht die deutsche Bundesagentur für Arbeit
eine angemessene Rücklage von etwa 0,65 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Dieser Beitrag schlägt eine systematische Beitragssatzgestaltung für eine
sinnvolle Rücklagenpolitik vor.[ 1 ]
In Rezessionen kommt der deutschen Bundesagentur
für Arbeit (BA) eine wichtige Stabilisierungsfunktion zu. Sie zahlt bei
steigender Arbeitslosigkeit mehr Arbeitslosengeld aus und stützt damit die
Kaufkraft. Sie finanziert Kurzarbeit, um Entlassungen zu vermeiden. Sie muss
eine steigende Anzahl an Arbeitslosigkeitsmeldungen administrieren und
Vermittlungsaktivitäten in einer Situation intensivieren, in der sich die Vermittlungschancen
verschlechtern. Schließlich setzt sie verstärkt aktive Arbeitsmarktpolitik ein.

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Befristungen: Nötig sind gezielte Maßnahmen und ein breiter Flexibilitätskompromiss

January 29, 2018

Soll die sachgrundlose Befristung abgeschafft
werden, oder nicht? Dieser Beitrag rät eher davon ab. Allerdings wäre es wichtig, sowohl mit gezielten
Maßnahmen bei Kettenbefristungen anzusetzen als auch das Thema Befristungen in
einem breiteren Kontext zu behandeln.
Derzeit wird intensiv über eine Abschaffung
der Möglichkeit sachgrundloser Befristung diskutiert. Die einen stellen eine
ungerechtfertigte Abwälzung von Unsicherheit auf die Arbeitnehmer fest, die
anderen sehen die Flexibilität der Betriebe in Gefahr. Ganz von der Hand zu
weisen sind Probleme in Bezug auf Befristungen nicht. Nach dem
IAB-Betriebspanel stieg der Anteil befristeter Beschäftigter von unter vier
Prozent Mitte der 1990er Jahre auf 7,6 Prozent zu Beginn des aktuellen
Jahrzehnts, der Anteil sachgrundloser

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Wirtschaft 4.0 – Arbeitsmarkteffekte einer umfassenden Digitalisierung

November 17, 2016

Was sind die Auswirkungen der vierten industriellen Revolution auf den Arbeitsmarkt? Eine Frage, die uns in den nächsten Jahren weiter begleiten wird, unabhängig von der teilweise betriebenen Hysterie. Dieser Beitrag zeigt, was die Wirtschaft 4.0 für den deutschen Arbeitsmarkt bedeuten könnte, wobei sich der Auf- und Abbau von Arbeitsplätzen ungefähr die Waage halten dürfte.
"Industrie
4.0" ist seit einigen Jahren in aller Munde. Auch wenn dies in Teilen
einem Hype zuzuschreiben ist, dürfte die intelligente und vernetzte
Digitalisierung für die Arbeitswelt doch profunde Änderungen bewirken. Nach den
bisherigen industriellen Revolutionen geht es nun um die Vernetzung der virtuell-digitalen
und physischen Welt sowie maschinelles Lernen in der Produktion. Ziel ist, dass
die Wertschöpfungskette, auch über Betriebsgrenzen hinaus, vollständig digital
gesteuert werden beziehungsweise sich selbstorganisiert steuern kann. Eine
effizientere, flexiblere und individuellere Produktion soll das Ergebnis sein.
Damit einher gehen
Diskussionen um die Zukunft der Arbeit unter diesen Bedingungen. Mit sehr  unterschiedlichen Positionen: Auf der einen
Seite stehen Befürchtungen eines massenweisen Jobverlustes, wenn heutige Berufe
durch vernetzte Roboter überflüssig gemacht werden.

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Mehr Erwerbsbeteiligung statt verpflichtender Frührente

December 3, 2015

Die Koalitionsarbeitsgruppe im Deutschen Bundestag zur "Flexi-Rente" hat einen Vorschlag gemacht, wie der Bezug von Grundsicherung im Alter in Folge von Rentenabschlägen vermieden werden kann. Auch wenn Ausnahmen ausgeweitet werden, muss grundsätzlich aber noch immer ein vorzeitiger Rentenantrag gestellt werden. Dies ist nicht mehr zeitgemäss, wie dieser Beitrag zeigt.
Grundsicherungsleistungen nach dem SGB II sind nachrangig in dem Sinne, dass sie nur gewährt werden, wenn der Lebensunterhalt nicht anderweitig bestritten werden kann. Das gilt auch für die Rente: Vollendet ein Leistungsbezieher das 63. Lebensjahr und hat Anspruch auf eine Rente für langjährig Versicherte (also bei mindestens 35 Versicherungsjahren), muss er diesen Anspruch geltend machen. Die Abschläge von 0,3 Prozent je Monat des vorzeitigen Renteneintritts sind dabei in Kauf zu nehmen.
Es liegt auf der Hand, dass ein solcher Schritt das Risiko erhöht, auch während des Rentenbezugs noch auf ergänzende Grundsicherungsleistungen angewiesen zu sein. Und die Zahl der abschlagsbelasteten Monate wird zunehmen, je weiter die Regelaltersgrenze von 65 in Richtung 67 Jahren steigt. Am Ende würde die Rente um 14,4 Prozent gemindert. Eine Unbilligkeitsverordnung regelt Ausnahmen von der vorgezogenen Inanspruchnahme der Altersrente.

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Industrie 4.0 ist weder eine Jobmaschine noch eine Beschäftigungsvernichterin

November 5, 2015

Was sind die Auswirkungen des unter dem Begriff Industrie 4.0 diskutierten jüngsten technologischen Fortschritts auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt? Dieser Beitrag argumentiert, dass die Zahl der Gewinner und Verlierer auf dem deutschen Arbeitsmarkt relativ ausgeglichen sein dürfte. Dies ist allerdings noch kein Grund zur Entwarnung.
Die neueste Welle des technologischen Fortschritts wird intensiv unter dem Namen Industrie 4.0 diskutiert. Nach den bisherigen industriellen Revolutionen geht es dabei um die Vernetzung der virtuell-digitalen und physischen Welt sowie um maschinelles Lernen in der Produktion. Einbezogen werden Maschinen, Produkte, Informations- und Kommunikationssysteme sowie der Mensch. Ziel ist, dass Wertschöpfungsketten vollständig digital gesteuert werden bzw. sich selbstorganisiert steuern können. Eine effizientere, flexiblere und individuellere Produktion soll das Ergebnis sein. Wie die Zukunft der Arbeit unter diesen Bedingungen aussehen wird, ist umstritten:
Die einen befürchten massenweise Jobverluste, wenn heutige Berufe durch vernetzte Roboter überflüssig gemacht werden, die anderen zeigen Glanzbilder von großen Beschäftigungs- und Innovationsgewinnen sowie eine Entlastung der Arbeitnehmer auf.
Technologischer Fortschritt ist so alt wie die Menschheit, und zumindest bisher ist die Arbeit nicht ausgegangen.

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