Vermögenssteuern werden nur noch in wenigen europäischen Ländern erhoben, entsprechend spielt diese Form der Besteuerung auch in der finanzwissenschaftlichen Literatur nur eine Nebenrolle. Dieser Beitrag plädiert nun dafür, dass die Vermögenssteuer in der EU durchaus ihren Platz haben könnte.
Vor dem Hintergrund wachsender Vermögensungleichheit
in vielen Ländern (Alvaredo et al., 2017), die die Einkommensungleichheit meist
deutlich übersteigt (Brys et al., 2016), wird die Besteuerung von Vermögen in
den letzten Jahren verstärkt diskutiert: nicht zuletzt aufgrund der Tatsache,
dass die Steuerpolitik der vergangenen Jahrzehnte als eine Determinante der
steigenden Einkommens- und Vermögensungleichheit betrachtet wird (Förster et
al., 2014).[ 1 ]
Insbesondere gilt der Besteuerung von
Articles by Alexander Krenek, Margit Schratzenstaller
Nachhaltigkeitsorientierte EU-Steuern: Eine EU-weite CO2-basierte Flugticketabgabe
August 2, 2016Die Einführung einer EU-weiten CO2-basierten Flugticketabgabe böte die Möglichkeiten einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten, wie dieser Beitrag zeigt. Als gewichtiger Ersatz für einen Teil der derzeitigen EU-Eigenmittel wären die zu erwartenden Beträge allerdings zu tief.
Seit
Jahrzehnten wird das EU-Eigenmittelsystem, das zur Finanzierung des EU-Budgets
dient, kritisiert.
Auch der Vorschlag, der unter anderem von der EU-Kommission
wiederholt vorgebracht wurde (vgl. z.B. 2011), einen Teil der Eigenmittel durch
eigene EU-Steuern zu ersetzen, ist nicht neu. Bisher wurde allerdings die
Debatte über alternative Eigenmittelquellen für die EU kaum mit dem zentralen
Ziel der EU-2020-Strategie eines intelligenten, nachhaltigen und integrativen
Wachstums verknüpft. Im Rahmen des Horizon 2020-Projektes FairTax werden unter
anderem Optionen für nachaltigkeitsorientierte EU-Steuern erarbeitet, die die
bestehenden Nachhaltigkeitslücken in der Besteuerung in der EU schließen helfen
und so einen Beitrag zur EU-2020-Strategie leisten können.
Diese
Nachhaltigkeitslücken, die im Detail in Schratzenstaller et al.