Könnte mit ihrem Vorhaben die Finanzmärkte ins Chaos stürzen: US-Notenbank-Chefin Janet Yellen. (Foto: Getty Images / Drew Angerer) Seit vergangener Woche stehen die amerikanische Zentralbank und ihre Präsidentin noch stärker im Rampenlicht als zuvor. Janet Yellen kündigte an, ab diesem Jahr die riesige Bilanz zu verkürzen. Der «QE»-Prozess wird umgekehrt und die Zahl der Wertschriften im Zentralbank-Portfolio wird sinken. Etwas Vergleichbares hat noch nie jemand gewagt. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mahnt im aktuellen Jahresbericht, das US-Fed sei weitgehend dafür verantwortlich, wie die globalen Finanzströme verlaufen. Ein falscher Schritt der Fed-Gouverneure – und die Finanzmärkte stürzen ins Chaos. Diese Sicht der Dinge verkennt ein Detail: Das US-Schatzamt
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Seit vergangener Woche stehen die amerikanische Zentralbank und ihre Präsidentin noch stärker im Rampenlicht als zuvor. Janet Yellen kündigte an, ab diesem Jahr die riesige Bilanz zu verkürzen. Der «QE»-Prozess wird umgekehrt und die Zahl der Wertschriften im Zentralbank-Portfolio wird sinken.
Etwas Vergleichbares hat noch nie jemand gewagt. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mahnt im aktuellen Jahresbericht, das US-Fed sei weitgehend dafür verantwortlich, wie die globalen Finanzströme verlaufen. Ein falscher Schritt der Fed-Gouverneure – und die Finanzmärkte stürzen ins Chaos.
Diese Sicht der Dinge verkennt ein Detail: Das US-Schatzamt wird im schwierigen Rückführungsprozess mindestens genauso stark herausgefordert wie die Zentralbank. Vielleicht sogar noch mehr.
Was das Federal Reserve plant
Seit das Fed 2014 das QE-Programm offiziell beendete, hält die Notenbank US-Wertschriften im Wert von 4,2 Bio. $. Davon sind 2,3 Bio. $ US-Staatsanleihen (Treasuries) und 1,8 Bio. $ Hypothekenverbriefungen (MBS). Jedes Mal, wenn Papiere auslaufen, legt das Fed den Rückzahlungsbetrag in vergleichbare neue Wertschriften an, rund 200 Mrd. $ pro Jahr. Damit verhindert es, dass die Notenbankbilanz schrumpft und die Geldpolitik zusätzlich gestrafft wird.
Der folgende Chart zeigt die jährlichen Rückzahlungen im Fed-Portfolio, die in den kommenden Jahren anfallen und reinvestiert werden müssten.
Quelle: US Treasury
Damit soll nun Schluss sein. Die Notenbank wird künftig schrittweise von 10 bis 50 Mrd. $ pro Monat weniger reinvestieren.
… und was das für das Treasury bedeutet
Für das US-Schatzamt ändert sich dadurch alles. Bisher konnte es eine beachtliche Summe stets direkt in das Depot der Notenbank schleusen und musste deshalb nur einen Teil der neuen Schulden öffentlich anbieten. In diesem Punkt unterscheidet sich das US-Fed von den QE-Programmen der Europäischen Zentralbank oder der Bank of England. Letztere...