Tortz einiger Wolken am Horizont präsentiert sich die Wirtschaftslage 2020 freundlich. (Bild: Shutterstock.com/Michal Stipek) Die Voraussetzungen für ein gutes Börsenjahr 2020 sind im Grunde gegeben: Verbesserte Konjunkturaussichten mit moderat steigenden Zinsen und tiefer Inflation, Fortschritte im Handelskonflikt und eine expansive Geldpolitik. Trotzdem wird es laut Thomas Heller von der Schwyzer Kantonalbank einige Stolpersteine geben.Thomas Heller, Chief Investment Officer und Leiter Research bei der Schwyzer Kantonalbank (SZKB), beginnt seinen ersten Marktkommentar für das Jahr 2020 mit einem Rückblick. Vor einem Jahr hingen die Wachstumsverlangsamung, politische Unsicherheiten rund um den Handelskonflikt und den Brexit sowie schlechtere Gewinnaussichten der Unternehmen als
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Die Voraussetzungen für ein gutes Börsenjahr 2020 sind im Grunde gegeben: Verbesserte Konjunkturaussichten mit moderat steigenden Zinsen und tiefer Inflation, Fortschritte im Handelskonflikt und eine expansive Geldpolitik. Trotzdem wird es laut Thomas Heller von der Schwyzer Kantonalbank einige Stolpersteine geben.
Thomas Heller, Chief Investment Officer und Leiter Research bei der Schwyzer Kantonalbank (SZKB), beginnt seinen ersten Marktkommentar für das Jahr 2020 mit einem Rückblick. Vor einem Jahr hingen die Wachstumsverlangsamung, politische Unsicherheiten rund um den Handelskonflikt und den Brexit sowie schlechtere Gewinnaussichten der Unternehmen als Damoklesschwert über den Märkten.
Dass 2019 dennoch ein ausgesprochen gutes Börsenjahr wurde, hat laut Heller - neben der tieferen Basis nach dem schwachen 2018 - vor allem zwei Gründe: Zum einen die Kehrtwende in der Geldpolitik, primär in den USA, aber auch in Europa. Zum anderen die rückläufigen Langfristzinsen. Das verschärfte den Anlagenotstand und trieb die Anleger in Aktien.
Ein verhaltenes Wachstum erwartet uns
Die Ausgangslage für das noch junge Jahr ist also besser als vor Jahresfrist. Die globale Konjunkturabschwächung dürfte die Talsohle erreicht haben. Heller prognostiziert: "Im Jahresverlauf ist mit einer leichten Wachstumsbeschleunigung zu rechnen. Die Unternehmensgewinne dürften in den nächsten Quartalen moderat wachsen. Ausserdem hat sich im Handelskonflikt und beim Brexit der Nebel zumindest etwas gelichtet. Dies spricht für höhere langfristige Zinsen. Angesichts des verhaltenen Wachstums und der tiefen Inflation dürfte sich der Aufwärtsdruck aber in Grenzen halten. Die Notenbanken werden 2020 eine Verschnaufpause einlegen. Weder von der Fed noch von der EZB oder der SNB ist mit einer Zinsänderung zu rechnen. Für Aktien ist dies ein nahezu ideales Umfeld."
Risikofaktor USA
Der SZKB-Experte fragt sich aber auch, was die Suppe im Jahr 2020 versalzen könnte. Es sind vor allem zwei "alte Bekannte". Erstens die Konjunktur, falls sie sich wider Erwarten doch nicht erholt. Beispielsweise wegen - zweitens - des Handelskonflikts. "Nach dem jüngsten Teilerfolg warten weitere Verhandlungsrunden auf China und die USA, mit potenziell überraschenden Wendungen. Ausserdem könnte sich Donald Trump dieses Jahr verstärkt dem Handel mit der EU zuwenden.
Weitere politische Risikofaktoren wie die Verhandlungen über die Handelsbeziehungen zwischen Grossbritannien und der EU oder der jüngst wieder aufgeflammte Iran-Konflikt könnten ebenfalls für erhöhte Nervosität sorgen. Und dann sind im November noch Präsidentschaftswahlen in den USA. Trump wird alles für freundliche Märkte tun, vieles hängt aber auch von den Demokraten ab. Je "linker" der demokratische Kandidat und je enger das Rennen, umso verunsicherter könnten die Märkte reagieren", meint Heller.
Das Fazit, das Heller für 2020 zieht, ist folglich auch verhalten optimistisch. Die Ausgangslage für 2020 präsentiert sich laut dem Experten grundsätzlich freundlich. Aber es gibt in den kommenden zwölf Monaten auch den einen oder anderen Stolperstein. Ausserdem sind die Bewertungen etwas angespannt und es ist derzeit viel Positives in den Kursen eingepreist. Abschliessend meint er: "Es braucht wenig für eine Korrektur, was bei dieser guten Ausgangslage aber auch Einstiegsmöglichkeiten bieten würde. Der Countdown läuft."