Die ETF-Allokation ist nicht in allen Regionen gleich ausgeprägt, wie die ETF-Studie von J.P. Morgan zeigt. (Bild: shutterstock.com, vivat) Eine weltweite Befragung von J.P. Morgan Asset Management unter institutionellen Investoren belegt die steigende Professionalisierung der ETF-Anlagen. Es wird erwartet, dass sich das dynamische globale Wachstum von börsengehandelten Indexfonds auch in Zukunft weiter fortsetzen wird.Laut der Global ETF-Studie 2019 von J.P. Morgan Asset Management nutzen bereits drei Viertel der 240 befragten Privatbanken, Dachfonds, Versicherungsgesellschaften und unabhängigen Vermögensverwalter börsengehandelte Indexfonds. Die Nutzung von ETFs ist dabei in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) mit 88% am höchsten, gefolgt von den USA mit 85%,
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Eine weltweite Befragung von J.P. Morgan Asset Management unter institutionellen Investoren belegt die steigende Professionalisierung der ETF-Anlagen. Es wird erwartet, dass sich das dynamische globale Wachstum von börsengehandelten Indexfonds auch in Zukunft weiter fortsetzen wird.
Laut der Global ETF-Studie 2019 von J.P. Morgan Asset Management nutzen bereits drei Viertel der 240 befragten Privatbanken, Dachfonds, Versicherungsgesellschaften und unabhängigen Vermögensverwalter börsengehandelte Indexfonds. Die Nutzung von ETFs ist dabei in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) mit 88% am höchsten, gefolgt von den USA mit 85%, während sich in Lateinamerika sowie im asiatisch-pazifischen Raum mit einem Anteil von 55% noch Wachstumspotenzial ergibt.
In allen Regionen Zuwächse geplant
Die derzeitige ETF-Allokation liegt bei durchschnittlich 29%, also rund einem Drittel des Portfolios. Laut der Studie planen die Befragten, ihre ETF-Allokation deutlich zu erhöhen, so dass der Anteil in den kommenden zwei bis drei Jahren auf durchschnittlich 39% steigen sollte. Nachdem der Anteil von ETFs in globalen Anlageportfolios im Jahr 2016 noch bei 22% lag, wäre dies innerhalb weniger Jahre eine Verdopplung der Allokation.
Die Befragung zeigt ausgeprägte regionale Unterschiede. An der Spitze der ETF-Anleger stehen die USA, wo ETFs aktuell 41% der Portfolios ausmachen. Dieser Anteil soll laut den Befragten in den nächsten zwei bis drei Jahren auf rund 54% steigen. Lateinamerika liegt mit einem Anteil von 35% in ETFs vor den Regionen EMEA (25%) und Asien-Pazifik (23%). Diese Reihenfolge sollte sich auch in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht ändern, wenn laut den Befragten die Allokation auf 43% in Lateinamerika, 34% in der Region EMEA und 33% in der Region Asien-Pazifik steigen wird.
"In dem Masse, dass Anleger mit börsengehandelten ETF immer vertrauter werden, nutzen sie diese bewusster für ihre Allokation und schätzen zunehmend deren tägliche Liquidität mit Möglichkeiten des Intra-Day-Handels sowie die Transparenz mit Kursüberwachung in Echtzeit“, sagt Philip Annecke, Head of ETF Distribution bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt.
Flexibilität, Tranzparenz und geringe Kosten im Fokus
Um mögliche Ursachen für die steigende Nachfrage nach ETFs in Kundenportfolios zu identifizieren, wurden die Teilnehmer zu den für sie grössten Vorteilen einer ETF-Anlage befragt. 83% der institutionellen Anleger nannten Gebühren (z.B. im Handel) und Kosten, gefolgt von der Flexibilität im Handel (65%) und der Transparenz bei den Beständen (40%).
Dass die Kostenstruktur bei ETF ein wichtiger Entscheidungsfaktor ist, zeigt auch, dass 62% der Umfrageteilnehmer die Kostenkontrolle bei ETFs als wichtigstes Anlageziel nennen. Dabei zeigen sich wiederum interessante regionale Unterschiede: In den USA ist für 80% der Befragten die Kostenkontrolle das Hauptziel, in der Region Asien-Pazifik hingegen nur für 38%. In der EMEA-Region ist der Fokus auf die Kosten mit 66% leicht überdurchschnittlich. Neben den Kosten wurden von rund der Hälfte der professionellen Anleger in allen Regionen Liquidität, leichterer Handel und Risikostreuung als wichtigste Anlageziele genannt.
Aktien-ETF weiterhin führend
Eine gewisse globale Synchronizität offenbarte die Umfrage bei der Vorliebe für Anlageklassen. Aktien-ETFs sind für die institutionellen Anleger mit einem ETF-Portfolioanteil von 55% weiterhin die beliebteste Anlageklasse. Andererseits sind sich professionelle Anleger darin einig, dass Anleihen-ETFs, alternative ETFs und Multi-Asset-ETFs in den kommenden Jahren grosses Wachstumspotenzial haben werden.
"ETFs wurden zunächst für Aktieninvestments genutzt. Mit fortschreitender Marktentwicklung lernten Anleger zunehmend Anleihen-ETFs schätzen, die unkompliziertere, transparentere und diversifiziertere Investmentmöglichkeiten bieten als direkte Anlagen in die globalen Anleihenmärkte. Unserer Ansicht nach spielen Anleihen-ETFs für Anleger eine immer grössere Rolle, und wir erwarten, dass sie sich innerhalb der nächsten zehn Jahre zu einem wichtigen Bestandteil von Kundenportfolios entwickeln werden“, erläutert Annecke.
Am auffälligsten in der Befragung ist schliesslich das Ergebnis zur strategischen Nutzung von ETFs. Auf die Frage nach ihrem Anlagehorizont antwortete die Hälfte der Befragten, dass sie ETFs für langfristige Anlagen nutzen. "Dies läuft der weit verbreiteten Auffassung zuwider, dass Anleger in ETF eher kurzfristig orientiert sind", betont Annecke.