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Im November 2010 wurde in den USA im WSJ ein „open letter“ an Ben Bernanke bzw. die Fed veröffentlicht. Eine Reihe von renommierten US-Ökonomen, darunter Kevin A. Hassett, Präsident Trump’s Kandidat für den Rat der Wirtschaftsberater hat den offenen Brief unterzeichnet.Die Warnung war deutlich: Die Fed’s unkonventionelle Geldpolitik (QE policy) riskiere eine starke USD-Abwertung und Inflation.Sieben ...
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Im November 2010 wurde in den USA im WSJ ein „open letter“ an Ben Bernanke bzw. die Fed veröffentlicht. Eine Reihe von renommierten US-Ökonomen, darunter Kevin A. Hassett, Präsident Trump’s Kandidat für den Rat der Wirtschaftsberater hat den offenen Brief unterzeichnet.Die Warnung war deutlich: Die Fed’s unkonventionelle Geldpolitik (QE policy) riskiere eine starke USD-Abwertung und Inflation.Sieben ...
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Im November 2010 wurde in den USA im WSJ ein „open letter“ an Ben Bernanke bzw. die Fed veröffentlicht.
Eine Reihe von renommierten US-Ökonomen, darunter Kevin A. Hassett, Präsident Trump’s Kandidat für den Rat der Wirtschaftsberater hat den offenen Brief unterzeichnet.
Die Warnung war deutlich: Die Fed’s unkonventionelle Geldpolitik (QE policy) riskiere eine starke USD-Abwertung und Inflation.
Sieben Jahre später gibt es kein Anzeichen dafür, dass sie irgendwie richtigliegen, obwohl einige der Mitinitianten heute noch ähnliche Warnungen aussprechen, ohne mit der Wimper zu zucken.
Auch die monetary hawks in Deutschland, wie Jürgen Stark, Axel Weber, Otmar Issing usw. hatten der EZB angesichts des Wertpapier-Kaufprogramms ins Gewissen geredet, einen rasanten Anstieg der Inflation in Europa auszulösen.
Ganz im Gegenteil: Was wir heute beobachten ist, dass es die anhaltende Niedrig-Inflation ist, die der EZB am meisten Kopfzerbrechen bereitet.
Die Zinsersparnisse des deutschen Staates, Graph: Bundesbank in: Monatsheft July 2017
Wolfgang Schäuble, der deutsche Finanzminister hat sogar die EZB beschuldigt, durch die zu lockere Geldpolitik die rechtsradikale Partei, AfD zu unterstützen.
Nun erklärt die Bundesbank im gestern vorgelegten Monatsbericht (Juli 2017), dass das sehr niedrige Zinsniveau in den vergangenen Jahren die staatlichen Haushalte erheblich entlastet hat.
Seit dem Jahr 2008 seien so Einsparungen in Höhe von fast einer Billion EUR oder knapp 9% der Wirtschaftsleistung im Euroraum zusammengekommen.
Diese Entwicklung habe die Rückführung der staatlichen Defizite massgeblich unterstützt, heisst es im Monatsbericht.
Auch Deutschland hat durch die rückläufige Durchschnittsverzinsung der Staatsschulden profitiert.
Kumuliert erreichen die Zinsentlastungen nach 2007 eine Grössenordnung von 240 Mrd. EUR.
Eine Tatsache vor diesem Hintergrund ist, dass die wirtschaftliche Erholung Europas aus der globalen Finanzkrise von 2008-2009 heute schlimmer von statten geht als die Erholung der US-Wirtschaft aus der Depression der 1930er Jahre.
Die Ideologie der Austerität (mit den Zielvorgaben für Ausgaben-Kürzungen und die Privatisierung des öffentlichen Sektors) als den hässlichen Cousin des Markt-Fundamentalismus ist gegenwärtig so tief in den Schatzämtern der westlichen Regierungen eingebettet, dass tragischer-weise weder die Politiker noch die sonstigen Entscheidungsträger handlungsfähig erscheinen.
Wenn man das Geld als „neutral“ betrachtet und die Banken als „intermediaries“ (zwischen Sparern und Kreditnehmern) ansieht, ist es kein Wunder, warum viele westliche Volkswirte Schiffbruch erleiden, die Krise korrekt zu analysieren oder angemessen vorherzusagen.
Fazit: Ersparnisse sind nicht erforderlich für Investitionen. Unternehmen oder Privatpersonen, die investieren wollen, sind nicht auf die Ersparnisse der anderen Wirtschaftssubjekte angewiesen.
Jeder Penny, der gespart wird, ist die Verbindlichkeit eines anderen. Einsparungen sind nicht notwendig, um etwas zu finanzieren, sondern sie müssen finanziert werden, dadurch, dass sie von jemanden aufgenommen und investiert werden.