Wie kann ein Spiel den Kapitalismus lehren, wenn seine Grundidee jeder ökonomischen Theorie widerspricht? (Foto: Mark Metcalfe/Getty Images) Monopoly gilt als das Spiel, in dem Kinder die Regeln des wirtschaftlichen Erfolgs kennen lernen. Nur, was lernt man eigentlich dabei? Und: Ist diese Lektion nützlich für die Allgemeinheit? Die Antwort ist ernüchternd. Wie das Spiel heisst, geht es ja primär darum, alle Konkurrenten aus dem Feld zu schlagen und ein Monopol zu errichten. Das widerspricht aber jeder ökonomischen Theorie, die den permanenten Wettbewerb zum Erfolgselixier erklärt. Monopole dagegen erlauben dem Anbieter, höhere Preise durchzusetzen und es sich bequem einzurichten. Ein Spiel, das den Kindern die Regeln und Vorteile des Kapitalismus beibringen soll, müsste also völlig
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Monopoly gilt als das Spiel, in dem Kinder die Regeln des wirtschaftlichen Erfolgs kennen lernen. Nur, was lernt man eigentlich dabei? Und: Ist diese Lektion nützlich für die Allgemeinheit?
Die Antwort ist ernüchternd. Wie das Spiel heisst, geht es ja primär darum, alle Konkurrenten aus dem Feld zu schlagen und ein Monopol zu errichten. Das widerspricht aber jeder ökonomischen Theorie, die den permanenten Wettbewerb zum Erfolgselixier erklärt. Monopole dagegen erlauben dem Anbieter, höhere Preise durchzusetzen und es sich bequem einzurichten.
Ein Spiel, das den Kindern die Regeln und Vorteile des Kapitalismus beibringen soll, müsste also völlig anders konstruiert sein. Es sollte zeigen, dass Monopole schlecht sind, nicht gut.
Plädoyer für die Verstaatlichung des Bodens
Interessanterweise war dies genau die Absicht, mit der die Monopoly-Erfinderin 1903 das Brettspiel patentierte. Die Amerikanerin Elizabeth Magie (geboren 1866) war nämlich Zeit ihres Lebens eine Anhängerin des Progressive Movement, das sich formierte, um die Monopolmacht von Carnegie, Mellon und Rockefeller zu brechen. Mit ihrem Spiel wollte sie zeigen, wie verheerend sich Monopolmacht im Boden- und Immobilienmarkt auswirken kann.
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