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Unser frankengeschockter Tourismus

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Steigen die Preise, bleiben die Gäste aus: Trachtenfiguren auf der Riga. (Foto: Keystone/Alessandro Della Bella) Die schweizerische Leistungsbilanz hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Ja, man kann geradezu von einer historischen Zäsur sprechen. Traditionell resultierte beim Güterhandel und beim Einkommen der Grenzgänger ein Defizit, beim Dienstleistungsverkehr und den regelmässigen Einnahmen aus dem Ausland (Zinsen, Dividenden etc.) ein Überschuss. Insgesamt war der Überschuss immer etwas grösser als das Defizit. Das bedeutete, dass die Schweiz netto immer Kapital exportierte und ein grosses Auslandsvermögen anhäufen konnte, was wiederum die regelmässigen Einnahmen aus dem Ausland ansteigen liess. Die beiden grossen Änderungen der letzten Jahre sind die folgenden: Der

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Unser frankengeschockter Tourismus

Steigen die Preise, bleiben die Gäste aus: Trachtenfiguren auf der Riga. (Foto: Keystone/Alessandro Della Bella)

Die schweizerische Leistungsbilanz hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Ja, man kann geradezu von einer historischen Zäsur sprechen. Traditionell resultierte beim Güterhandel und beim Einkommen der Grenzgänger ein Defizit, beim Dienstleistungsverkehr und den regelmässigen Einnahmen aus dem Ausland (Zinsen, Dividenden etc.) ein Überschuss. Insgesamt war der Überschuss immer etwas grösser als das Defizit. Das bedeutete, dass die Schweiz netto immer Kapital exportierte und ein grosses Auslandsvermögen anhäufen konnte, was wiederum die regelmässigen Einnahmen aus dem Ausland ansteigen liess. Die beiden grossen Änderungen der letzten Jahre sind die folgenden:

  1. Der Güterhandel hat eine positive Bilanz (früher eine negative Bilanz)
  2. Der Tourismus schmälert den Überschuss der Dienstleistungsbilanz (früher starker Beitrag zum Überschuss)

Die erste Änderung ist mittlerweile allgemein bekannt, weil sie schon vor einigen Jahren stattgefunden hat. Verantwortlich für die Änderung ist vermutlich der starke Anstieg der Chemie- und Pharmaexporte, wie eine Studie der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vor einigen Jahren ergeben hat. Mittlerweile stammen fast fünfzig Prozent der Schweizer Exporte von der Chemie- und Pharmaindustrie. Weniger bekannt ist...

Tobias Straumann
Tobias Straumann (* 15. Mai 1966 in Wettingen) ist ein Schweizer Wirtschaftshistoriker. Tobias Straumann studierte Geschichte, Soziologie und Wirtschaft- und Sozialgeschichte in Zürich, Paris und Bielefeld. 1995 promovierte er bei Rudolf Braun an der Universität Zürich mit der Arbeit «Die Schöpfung im Reagenzglas. Eine Geschichte der Basler Chemie (1860–1920)». 1995–2000 arbeitete er als Journalist in Zürich, Zug und New York. 2005–2006 war er Oberassistent am Institut de l’histoire économique et sociale der Universität Lausanne.

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