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Drei Überraschungen im Export

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Nächster Halt Russland: Ein Zug von Stadler Rail wird im Rheinhafen Muttenz für den Export verladen. Foto: Patrick Straub (Keystone) Alle Jahre wieder in den Sommerferien erscheint der Jahresbericht zum Schweizer Aussenhandel (Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung). Weil er dadurch ins Sommerloch fällt, wird er kaum beachtet. Zu Unrecht, denn man findet immer wieder interessante Dinge, zumal sich die Zollverwaltung darum bemüht, nicht nur die Zahlen aufzulisten, sondern sie in einen grösseren Zusammenhang zu stellen. Diesmal sind mir drei Dinge als überraschend vorgekommen, nicht weil sich 2016 alles geändert hätte, sondern weil das letzte Jahr eine mittelfristige Entwicklung in einen Trend zu verwandeln scheint. Die erste Überraschung besteht darin, dass der Bilanzüberschuss im

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Drei Überraschungen im Export

Nächster Halt Russland: Ein Zug von Stadler Rail wird im Rheinhafen Muttenz für den Export verladen. Foto: Patrick Straub (Keystone)

Alle Jahre wieder in den Sommerferien erscheint der Jahresbericht zum Schweizer Aussenhandel (Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung). Weil er dadurch ins Sommerloch fällt, wird er kaum beachtet. Zu Unrecht, denn man findet immer wieder interessante Dinge, zumal sich die Zollverwaltung darum bemüht, nicht nur die Zahlen aufzulisten, sondern sie in einen grösseren Zusammenhang zu stellen.

Diesmal sind mir drei Dinge als überraschend vorgekommen, nicht weil sich 2016 alles geändert hätte, sondern weil das letzte Jahr eine mittelfristige Entwicklung in einen Trend zu verwandeln scheint.

Die erste Überraschung besteht darin, dass der Bilanzüberschuss im Güterhandel trotz Frankenstärke nicht geschrumpft ist, sondern zugenommen hat. Im Lehrbuch steht, dass eine Aufwertung der Währung zu einer Steigung der Importe und einer Senkung der Exporte führt, das heisst, dass der Handelsbilanzüberschuss abnehmen muss. Die tatsächliche Entwicklung des Schweizer Güteraussenhandels sieht aber so aus:

Drei Überraschungen im Export

Zweitens ist überraschend, wie einseitig die schweizerische Exportstruktur geworden ist. Heute stammen fast 50 Prozent der Exporte aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Ihre starke Dominanz ist auch der Grund für die positive Handelsbilanz, wie die folgende Grafik zeigt:

Tobias Straumann
Tobias Straumann (* 15. Mai 1966 in Wettingen) ist ein Schweizer Wirtschaftshistoriker. Tobias Straumann studierte Geschichte, Soziologie und Wirtschaft- und Sozialgeschichte in Zürich, Paris und Bielefeld. 1995 promovierte er bei Rudolf Braun an der Universität Zürich mit der Arbeit «Die Schöpfung im Reagenzglas. Eine Geschichte der Basler Chemie (1860–1920)». 1995–2000 arbeitete er als Journalist in Zürich, Zug und New York. 2005–2006 war er Oberassistent am Institut de l’histoire économique et sociale der Universität Lausanne.

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