Was bringt 2016 für Aufgaben, die die Banken angehen müssen? Sindy Schmiegel fasst sie zusammen.Im Teil I haben Sie lesen können, dass die SBVg selbst 2016 einige Neuerungen verdauen muss und darf. Auch der Finanzplatz als Ganzes wird 2016 immer wieder mit Themen zu tun haben, die zwar medial vielleicht keine Riesenwellen schlagen, aber dennoch von enormer Tragweite sind. Moderner AnlegerschutzIn der Regulierungswut der letzten Jahre ist einer ziemlich untergegangen: der mündige Bankkunde, der eigenverantwortlich über sein Geld entscheiden kann und nicht vor sich selbst geschützt werden muss. 2016 wird das legislative Grossprojekt Finanzmarktrecht FIDLEG und FINIG weitergehen. Wir werden alles daran setzen, dass die richtige Balance zwischen Kundenschutz und Förderung der Eigenverantwortung gefunden wird. Ein moderner, sinnvoller Anlegerschutz ist schliesslich auch ein Wettbewerbsvorteil.AIA-UmsetzungDer politische Wirbel hat sich gelegt, aber die Arbeiten für die Umsetzung des automatischen Informationsaustauschs bei den Banken sind in vollem Gange. Die Schweizer Banken werden dank dieser grossen Anstrengungen bereit sein, alle nötigen Daten zu liefern.
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Psst: Das passiert 2016 hinter den Verbandskulissen
January 18, 2016Einigen Tatsachen wird sich der Finanzplatz 2016 stellen müssen. Hier verrät Ihnen Sindy Schmiegel, welche das sind.Mein Kollege Jakob Schaad hat vor einigen Tagen ein paar Wünsche ans Christkind gerichtet. Aber kennen Sie die Realitäten, die einerseits unsere Arbeit als Verband und andererseits den Finanzplatzalltag 2016 prägen werden? Lassen Sie mich ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern:Neuer FinanzministerAuch wenn die Tür von Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf für die Banken nicht immer offen stand, war doch für alle klar, dass die Schweiz keine Insel ist und sich internationalen Entwicklungen nicht verschliessen kann. Eine realistische, pragmatische Finanzplatzpolitik ist auch für die Ära Finanzminister Maurer der Wunsch der Banken; dogmatische Zwängerei dient dem Motor der Schweizer Wirtschaft nicht. Vor allem aber – und hier liegt unsere grosse Hoffnung – wünschen wir uns einen konsequenten Verzicht auf schädliche Swiss Finishes jeglicher Art. Mein Kollege Stefan Hoffmann vermutet jedenfalls, dass Ueli Maurer als Finanzminister gar nicht so schlecht, ähäm, aufmunitioniert ist.Der Verband in neuem GewandNoch nicht wirklich durchgesickert ist die neue Struktur, die sich die SBVg nach intensivem Nachdenken über die eigenen Aktivitäten gegeben hat.
Read More »Hinter dem Mond hervorgestänkert – warum es sich lohnt, auf Twitter zu sein
June 12, 2015Ein Kommentar in der Basler Zeitung verdammt die SBVg in Bausch und Bogen. Ein entscheidendes Detail hat der Kommentator dabei übersehen. Sindy Schmiegel Werner liefert es nach.Da ist wohl jemand mit dem falschen Fuss aufgestanden und dann auch noch über den Bettvorleger gestolpert – anders kann ich mir den Rundumschlag gegen die Bankiervereinigung in der Basler Zeitung vom 11.6.2015 nicht erklären. Der Kommentator wirft dem „bänglich-feigen Clübchen“ SBVg vor, mikroökonomische Eigeninteressen über staatspolitische Interessen zu stellen, weil die SBVg es versäumt habe, eine Falschaussage von Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf zu korrigieren. Erst auf Nachfrage von Journalisten hin habe man „zurückhaltend“ eingestanden, dass die Finanzministerin falsch informiert habe.
Damit informiert nun die BaZ falscher als falsch und führt ihre Leserschaft in die Irre. Die Pressekonferenz am 5. Juni 2015, in der Eveline Widmer-Schlumpf die tatsächlich falsche Aussage machte, die Bankiervereinigung unterstütze die aktuelle Weissgeldvorlage des Bundesrats, war gegen 15 Uhr zu Ende.
Ein Gruss aus der Mottenkiste
April 7, 2015Das steuerliche Bankkundengeheimnis ist tot – sage ich Ihnen damit etwas Neues? Sicher nicht. Wer sich nur an alten Geschichten aufhält, verpasst unter Umständen das Heute und Morgen.Überall auf der Welt ist mittlerweile klar, dass Schweizer Banken nur versteuerte Vermögen entgegennehmen und verwalten. Der deutsche Ex-Finanzminister Peer Steinbrück, einer der härtesten Kritiker des Schweizer Finanzplatzes in den letzten Jahren, hat dies anerkannt, was die hiesigen Banken mit Freude vernommen haben. Auch aus Frankreich hört man ähnliches. Nur in Abu Dhabi scheint erst kürzlich angekommen zu sein, dass die Schweizer Banken sich gewandelt haben. Ahmed Ali al-Sayegh, Chairman von Abu Dhabi Global Markets, ist der Ansicht, dass das Geschäftsmodell der Schweizer Banken ausgedient habe. Abu Dhabi ziehe es vor, sich an Singapur auszurichten, das „a very transparent deal with the world“ abgeschlossen habe. Damit wird klar, dass al-Sayegh sich auf Steuerfragen, nicht aber auf das umfassende Swiss Banking bezieht. Die Financial Times, deren letzte positive Betrachtung des Schweizer Finanzplatzes subjektive Äonen zurückliegt, nimmt die Aussage von al-Sayegh in ihrer Online-Ausgabe vom 29. März 2015 (nur für Abonnenten) prompt in den Titel und verrät sich auf diese Weise ebenfalls als Anhänger museumsreifer Stereotypen.
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March 11, 2015Das internationale Medieninteresse an der Unterzeichnung der OECD-Erklärung über den AIA hat überrascht. Kommunikation darf sich nicht ausschliesslich an innenpolitischen Gesichtspunkten ausrichten.Die Öffnung der Schweizer Banken gegenüber dem automatischen Informationsaustausch (AIA) ist auch im Ausland angekommen. Katalysator war ein Treffen von Ministern der OECD-Staaten Anfang Mai in Paris. An diesem Treffen unterzeichneten über 40 Staaten, darunter auch die Schweiz, eine Erklärung, wonach sie künftig Informationen über Steuersachen von Bankkunden ausländischer Staatsangehörigkeit austauschen werden. Sowohl bei den Banken als auch bei der offiziellen Schweiz war klar, dass die Schweiz zu den Mitunterzeichnern gehören wird. Dennoch hat das grosse Medienecho vor allem aus dem Ausland überrascht. Eigentlich weiss die Welt doch schon seit über einem Jahr, dass die Schweiz einen AIA befürwortet, wenn er zum internationalen Standard wird. Oder täusche ich mich da?Vom Prügelknaben zum Musterschüler?Ich war jedenfalls überrascht, als unsere Medienstelle überaus zahlreiche Anfragen internationaler Medien erhielt, die erkennen liessen, dass der Schritt zur Akzeptanz des AIA im Ausland alles andere als durchgedrungen war.
Read More »Facts dont matter
March 11, 2015Selektive Wahrnehmung in der Huffington Post: Ein Artikel führt britische Kunden in die Irre.Ein Artikel in der Huffington Post vereint alles, was es für eine süffige Story braucht: Schweizer Bankkonten, Schwarzgeld und Reiche, die an die Kasse kommen. Es ist beeindruckend, wie es Autor Asa Bennett gelingt, dabei sämtliche Fakten zu ignorieren, die die schöne Geschichte stören würden.Der Artikel hinterlässt den Eindruck, wer als Brite nach der anstehenden Gesetzesrevision noch immer unversteuertes Geld in der Schweiz hat, den erwarte eine Strafsteuer von 200%. Eine Super-Tax eben. Nonchalant erwähnt die Autor zwar ein existierendes Steuerabkommen, lässt aber den Kern des Abkommens im Dunklen. Das Abkommen stellt sicher, dass alle steuerpflichtigen britischen Kunden mit Konto in der Schweiz für die Vergangenheit und die Zukunft steuerehrlich sind. Umgehungsmöglichkeiten gibt es keine, und der Steuerabzug erfolgt automatisch. Kunden, die sich nicht dem Abkommen unterstellen wollten, mussten ihre Konten bei HMRC deklarieren und zahlen nun über diesen Weg Steuern. Es gibt also gar keine britischen Kunden mit unversteuerten Geldern mehr in der Schweiz. Die Gesetzesrevision – auch das war nicht so wichtig zu erwähnen – hat übrigens keineswegs die Schweiz im Blick, sondern eine ganze Reihe von anderen Ländern, darunter Neuseeland, Südkorea, Japan, die USA und noch andere.
Read More »Londoner City will Bankiervereinigung
February 23, 2015Eine einheitliche, effektive und innovationsfreundliche Interessensvertretung für Finanzplatzanliegen? Das wünscht sich die Londoner City. Endlich ein Bereich, in der die Schweizer Banken mal die Nase vorn haben?Britische Finanzdienstleister sind heute Mitglied in bis zu 50 Organisationen, bezahlen x verschiedene Mitgliedsbeiträge und stellen Mitarbeiter für Arbeitsgruppen, Konsultationen und Diskussionen aller möglicher grosser und kleiner Anliegen zur Verfügung. Dadurch entstehen Kosten in unglaublicher Höhe, die Entscheidfindung ist ineffizient und wenn ein Politiker Pech hat, wird er von drei verschiedenen Verbänden, die natürlich alle wichtig sind, mit unterschiedlichen Forderungen zum gleichen Thema bestürmt. Genug damit, sagte sich ein hochkarätiges Gremium der Londoner City und lancierte eine Konsultation, wie die Finanz-Verbandslandschaft im Vereinigten Königreich schlagkräftiger aufgestellt werden kann. Nicht zuletzt versprechen sich die Initianten, dass die Finanzbranche verlorenes Vertrauen leichter zurückgewinnt, wenn klarer ist, was die City leistet und wofür sie (ein)steht. Auf dem Wunschzettel von Barclays, Nationwide & Co. steht ein Super-Verband, der Anliegen bündelt und aktuell auf sie eingeht, nach aussen einheitlich auftritt und vor allem für Politiker kompetenter Ansprechpartner ist.
Read More »Bankenthemen 2015: eine Ideensammlung
January 5, 2015Abseits von den üblichen Schlagworten gibt es eine ganze Reihe interessanter Aspekte in der Bankenwelt, die 2015 kritisch beleuchtet werden sollten. Einige Anregungen für Banken-Blogger, Politiker, Journalisten und alle, die gerne mit uns diskutieren.Das Ende des Bankkundengeheimnisses, Steuerstreit und Konsolidierungswelle sind Klassiker der medialen Bankenbeobachtung. Links und rechts von diesen Dauerbrennern gibt es allerdings noch andere Themen, die es wert wären, unter die Lupe genommen zu werden. In die kleine Ideensammlung, die hier folgt, habe ich hoffentlich keine Anregungen für Jubel-Glänz-Alles-Ist-Toll-Artikel aufgenommen, sondern Themen, die sich kritisch und ausgewogen diskutieren lassen.Banken und ihre Kunden
Bankkundengeheimnis Ade: Wieso verraten die Banken ihre Kunden, indem sie auf einmal Transparenz über alles schreiben?
Alles Ganoven? Oder haben die Schweizerinnen und Schweizer Vertrauen in die Banken?
Die Schweizer Banken glänzen durch offshore-Banking.