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Negatives Denken ist eine gefährliche Sucht

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Nancy Colier considers the following as important:

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Gefangen in der Gedankenfalle, ewiges Grübeln und ein schlechtes Gewissen – ein Kreislauf, den es bewusst zu durchbrechen gilt.

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wie viel Zeit Sie damit verbringen, über negative oder schmerzhafte Situationen nachzudenken, zu grübeln und zu wiederholen, was in Ihrem Leben nicht funktioniert?

Das geht nicht nur Ihnen so. Die letzte Statistik, die ich gelesen habe, besagt, dass 80 Prozent unserer Gedanken negativ sind und davon 95 Prozent sich wiederholen. Seltsamerweise kehren wir umso mehr zu einer negativen Erfahrung zurück, je negativer sie ist. Wie Geier zu einem Kadaver werden wir von dem angezogen, was weh tut.

Ein buddhistisches Sprichwort besagt, dass wir uns nach Glück sehnen und dennoch unserem Leiden nachjagen. Warum eigentlich? Was ist die Ursache für die Sucht des menschlichen Gemütes nach Leiden? Warum klammern wir uns zwanghaft an unseren Schmerz, und wie können wir diese wenig hilfreiche Gewohnheit ändern?

Wir gelangen zu unserem Leiden zurück, weil wir im Grunde versuchen, die negative Erfahrung auf eine andere Art und Weise zu verarbeiten. Unsere mentalen Wiederholungen sind eigentlich Versuche, das, was uns nicht behagt, in eine neue Realität umzuschreiben: Würden wir unseren Schmerz nur besser verstehen und mehr Zeit mit ihm verbringen, könnten wir ihn lösen und verschwinden lassen. Wenn wir die Ursache ergründen könnten und wüssten, wer die Schuld trägt und was dagegen getan werden muss, dann wäre alles in Ordnung.

So halten wir paradoxerweise an unserem Schmerz fest, um herauszufinden, wie wir ihn loslassen können.

Mit dem Schmerz oder jeder Art von negativer Erfahrung kommt eine Vielzahl von unangenehmen Gefühlen. Als Reaktion auf die Gefühle, die wir möglichst nicht empfinden wollen, übernimmt unser Verstand die Kontrolle und lenkt uns in eine vertrautere Richtung. Immer wieder strukturiert der Verstand die Inhalte unseres Schmerzes um, mit dem Ziel, ihn nicht direkt zu fühlen.

Der Verstand wird sich immer dafür entscheiden, über den Schmerz zu denken, anstatt ihn direkt zu erleben.

So klammern wir uns widersinnigerweise an das Leiden als eine Möglichkeit, um uns selbst zu schützen. Ständiges Nachdenken über das, was uns verletzt hat, gibt uns das Gefühl, dass unser Schmerz wichtig ist, dass er nicht grundlos geschehen ist und dass er nicht vergessen werden darf. Die Grübeleien verleihen unserem Kummer einen besonderen Stellenwert. Sich nicht mehr mit dem Schmerz zu befassen, kommt uns so vor, als würden wir ihn aufgeben, bevor wir uns genügend um ihn gekümmert haben.

Schmerz ist auch eng mit unserem Identitätsgefühl verknüpft. Durch die Rückbesinnung auf den Verlust wird unsere persönliche Sichtweise aufrechterhalten – die Geschichte von mir, von dem, was mir passiert ist, und von meinem Leben. Unsere Leidensgeschichten liegen uns sehr am Herzen. In gewisser Weise könnte man sagen, dass wir unseren Schmerz lieben.

Folglich lassen wir ihn nur ungern los, selbst wenn er nicht mehr relevant oder vorhanden ist. Nur um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Wenn wir uns nicht ständig an unsere Vorgeschichte erinnern, könnten wir ja vergessen, wer wir in unseren Köpfen sind, und was dann? Wer wären wir und wie sähe das Leben aus, ohne eine bereits geformte Vorstellung von der eigenen Persönlichkeit zu haben?

Aus existenzieller Sicht ermöglicht uns die Hinwendung zu unserem Leiden, zu einem Urgefühl des Ichs zu gelangen. Wir erleben uns als ein individuelles Wesen, wenn wir über ein Problem nachdenken. Mit einem Problem im Nacken kann der Verstand sich quicklebendig fühlen. Und weil wir uns einbilden, wir wären gleichbedeutend mit dem Verstand, ist auch unser Selbstwertgefühl sehr stark und munter dabei. Eigentlich kreieren wir durch den Denkprozess ein Gefühl von uns selbst; wir denken uns buchstäblich in die Existenz hinein.

Das Grübeln über Probleme aufzugeben, fühlt sich auf einer primären Ebene bedrohlich an. Woher wüssten wir, wer wir sind, wenn wir den Verstand nicht ständig mit der Tätigkeit beschäftigen würden, die es ihm ermöglicht, sich selbst zu spüren? Was würde passieren, wenn wir aufhören würden, uns andauernd zu fragen, wer wir sind? Ohne eine Agenda dessen, was in Ordnung gebracht werden muss, verlören wir buchstäblich unser Getrennt-Sein vom Leben.

Unsere Sucht nach Leiden wird auf einer gewissen Ebene von dem Wunsch angetrieben, sich besser zu fühlen. Das Ergebnis ist jedoch, dass wir uns dadurch schlechter fühlen und mehr leiden, als wir eigentlich müssten. Was kann man also tun, um diese Sucht nach Schmerz zu durchbrechen?

Lösungen:

1. Achtsamkeit

Der Schlüssel zum Durchbrechen jeder Gewohnheit ist eine bewusste Wahrnehmung.

Beginnen Sie, die Momente zu erkennen, in denen Sie aktiv Ihren Schmerz wieder aufgreifen, um Ihre Aufmerksamkeit buchstäblich auf das zu lenken, was Sie stören könnte. Machen Sie sich bewusst, dass Sie dazu neigen, Momente des Friedens mit kleinen Häppchen des Leidens zu unterbrechen. Nehmen Sie wahr, dass Sie sich dies selbst antun.

2. Anerkennen

Wenn Sie merken, dass Sie im Kaninchenbau Ihrer Leidensgeschichte geraten sind, nehmen Sie sich einen Moment Zeit und gestehen Sie sich ein, dass Sie dort stecken und gefangen sind. Sprechen Sie es laut aus: „Wow, ich bin wirklich in der Klemme“. „Das tue ich mir gerade wirklich an“, oder welche Worte auch immer passen. Halten Sie einen Moment inne und bleiben Sie – mit der gebotenen Milde – genau in Ihrer Not. Erkennen Sie die Wahrheit an, dass Sie sich machtlos fühlen oder in Ihrer ganzen Pein nicht weiterkommen.

3. Hinterfragen Sie

Fragen Sie Ihren Verstand (ohne zu urteilen), was er zu erreichen hofft, wenn er Ihre Aufmerksamkeit wieder auf Ihr Leiden lenkt. Geht es darum, Ihr Problem zu verstehen, es auf eine andere Weise zu lösen, Ihrem Schmerz Gehör zu verschaffen? Müssen Sie sich an den Schmerz erinnern, um sich davor zu schützen, dass er wieder auftritt? Ist es beängstigend, sich einfach gut zu fühlen? Gibt Ihnen die Erinnerung an Ihr Problem Halt?

Beobachten Sie doch mal die Intension Ihres Denkens: Führt Sie das Aufwühlen und Wiederkäuen zur Ruhe? Fühlen Sie sich dadurch besser?

Schließlich werden Sie feststellen, dass der Versuch, mit dem Verstand zur Ruhe zu kommen, dem Versuch gleicht, ein Schloss mit einer Banane zu öffnen; es ist einfach das falsche Werkzeug. Wenn Sie das nächste Mal an den Ausgangspunkt Ihres Schmerzes zurückkehren, können Sie sich selbst daran erinnern, dass mehr Denken nicht wirklich funktioniert, und Sie werden dies aus Ihrer eigenen Erfahrung, Ihrer eigenen Untersuchung wissen. Das Scheitern ist hier ein großer Lehrmeister.

4. Verlagern Sie Ihren Fokus

Spüren Sie, wo und wie in Ihrem Körper, durch welche Empfindungen, Sie diese Schmerzerfahrung machen. Legen Sie dabei Ihre Hand auf Ihr Herz und sprechen Sie ein paar freundliche Worte, vielleicht sogar ein Gebet der Heilung für dieses Leiden. Lösen Sie sich von Ihrer Kopfgeschichte und lassen Sie sich in eine körperlich empfundene Wahrnehmung fallen.

5. Sagen Sie laut „Nein“ oder „Stopp“

Wir können lernen, einfach „Nein“ zu den Anwandlungen unseres Bewusstseins zu sagen, so wie wir „Nein“ zu einem Kind sagen, das etwas anstellt, was ihm schadet. Manchmal muss ein kluger und reiferer Teil von uns eingreifen und dem schädlichen Verhalten Einhalt gebieten. Sagen Sie laut „Nein“ oder „Stopp“, damit Sie es direkt mit Ihren eigenen Augen und Ohren wahrnehmen können und nicht nur als einen weiteren Gedanken in Ihrem negativ eingestellten Denkmuster.

6. Was steht auf dem Spiel?

Untersuchen Sie, was sich gefährlich daran anfühlt, zu leben, ohne sich daran zu erinnern, was Ihnen widerfahren ist und was noch immer falsch läuft. Treffen Sie die aktive Entscheidung, Ihr Jetzt nicht mit der Vergangenheit zu füllen.

Dabei werden Sie entdecken, dass Sie sich in diesem Moment rundum wohlfühlen und glücklich sein können, ohne zurückgehen und alles, was davor war, ändern zu müssen.



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