Viele Stimmen fordern eine geldpolitische Umkehr weg von den Negativzinsen beziehungsweise der Nullzinspolitik. Doch die Prognosen der SNB und EZB zeigen keine Notwendigkeit für einen Kurswechsel – eher im Gegenteil.
Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise, also seit über zehn Jahren, befinden sich die Schweizer und die Europäische Geldpolitik im Krisenmodus. Neben der grossen Bilanz der Schweizerischen Nationalbank (SNB) verdeutlichen dies hierzulande am auffälligsten die seit vier Jahren geltenden Negativzinsen. Kritik rufen diese nur schon deshalb hervor, weil sie das im Bewusstsein der Gesellschaft verankerte Prinzip, wonach der Sparer «belohnt» werden muss, unterminieren. Wie hoch die Teuerung ist, spielt dabei keine Rolle, man spricht in diesem Zusammenhang vom sogenannten
Articles by Reto Föllmi, Fabian Schnell
Die Schweiz braucht keinen Krypto-Franken
February 28, 2018Die Krypto-Währungen rücken immer stärker ins Zentrum der geldpolitischen Diskussion. So mehren sich die Stimmen, die fordern, dass auch Zentralbanken eigene Kryptowährungen einführen sollten. Die schwedische Nationalbank hat bereits ein Projekt lanciert. Dieser Beitrag zweifelt daran, dass die Einführung eines "Krypto-Frankens" für die Schweiz eine gute Idee wäre.
Dank Bitcoin und Co rücken digitales Geld
und Krypto-Währungen zunehmend ins öffentliche Interesse.link Gleichzeitig nimmt
die Bedeutung von Bargeld ab. Diese Entwicklungen setzen die Schweizer Geldpolitik
von zwei Seiten unter Druck. Die einen sehen den Franken durch den Aufstieg der
Krypto-Währungen bedroht. Die neue "Konkurrenz" würde das Schweizer
Zahlungsmittel bald überflüssig machen, weshalb die Schweizerische
Die Bilanzrisiken der SNB oder wieviel darf der Frankenschock kosten?
August 8, 2016Die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank, den Mindestkurs des Schweizer Frankens zu Beginn des Jahres 2015 aufzuheben, ist nach wie vor umstritten. Dieser Beitrag weist auf die Kosten und Nutzen der Konjunkturstabilisierung hin, die in der Diskussion vernachlässigt würden.
Die Aufhebung des Mindestwechselkurses durch die
Schweizerische Nationalbank (SNB) wird noch heute als ein Wendepunkt der
Schweizer Wirtschaftspolitik kontrovers diskutiert.
Kein Wunder, denn der
Entscheid hat Bremsspuren in der Schweizer Wirtschaftsentwicklung hinterlassen
und die Exportwirtschaft leidet weiterhin unter Wettbewerbsnachteilen. Diese können
zwar auch auf regulatorische Unsicherheiten – Stichwort: Umsetzung
Masseneinwanderungsinitiative – zurückgeführt werden, sind aber vor allem
Konsequenz des starken Frankens. Der
geldpolitische Kurswechsel im Januar 2015, aber auch die aktuelle Politik der
SNB, wurde denn auch von verschiedenen Gruppierungen und Interessenvertretern
deutlich kritisiert. Forderungen nach einer neuen Untergrenze oder gar einem
Staatsfonds stehen im Raum. Argumentiert wird prinzipiell damit, dass sich die
SNB als Herrin über die „Notenpresse“ quasi unbegrenzt gegen eine Aufwertung
hätte wehren können.