Die Inflation ist zurück und so hoch wie seit 40 Jahren
nicht mehr. Wie kann die Wirtschaftspolitik auf diese Form der Inflation
reagieren?
Im Mai 2022 betrug die Preissteigerungsrate 7,9 % gegenüber
dem Vorjahresmonat. Aufs Jahr rechnen die Institute derzeit mit rund 6 %,
allerdings mit erheblichen Aufwärtsrisiken. Der mit Abstand stärkste
Inflationstreiber sind dabei mit 38 % die Energiepreise. Aber auch Lebensmittel
sind mit 11 % bereits empfindlich teurer geworden. Bei den Dienstleistungen war
der Preisanstieg mit 2,9 % noch relativ gering, doch auch hier geben die
Unternehmen ihre gestiegenen Kosten mittlerweile weiter. Insgesamt ist Europa
mit einer Reihe von negativen Angebotsschocks konfrontiert. Neben dem
Ukrainekrieg sind das insbesondere die gewaltigen Disruptionen im
Articles by Jens Südekum
Streit um Italiens Haushalt
November 15, 2018Spätestens seitdem die neue italienische Regierung einen defizitären Budgetentwurf vorlegte herrscht seitens EU und der Finanzmärkte grosse Unsicherheit bezüglich der wirtschaftlichen und europapolitischen Weiterentwicklung Italiens. Statt Italien nun mit der Androhung von Sanktionen auf einen Austeritätskurs versuchen zurückzudrängen sollte die europäische Gemeinschaft das Land dabei unterstützen auf einen Wachstumspfad zurückzufinden.
Seit Juni ist die neue
italienische Regierung um Ministerpräsident Giuseppe Conte im Amt. Getragen
wird sie von der rechtspopulistischen Lega Nord und der linkspopulistischen
„Fünf Sterne“-Bewegung, die im Süden des Landes verankert ist. Und diese
Regierung will 2019 nun deutlich mehr Geld ausgeben als von ihren Vorgängern
anvisiert. Sie plant
Die Logik der Trumponomics
February 1, 2017Donald Trump hat im Wahlkampf versprochen, er
werde der größte Jobgenerator sein, den die Welt je gesehen hat. Mittlerweile
beginnt sich abzuzeichnen, wie er das bewerkstelligen will: Durch ein massives Budgetdefizit
kombiniert mit strategischer Handelspolitik. Langfristig werden die Schäden
dieser Wirtschaftspolitik für die USA enorm sein. Aber kurzfristig könnten sie
genau die gewünschten Effekte erzielen und Trump zumindest eine Zeitlang als
strahlenden Helden erscheinen lassen.
Politische
Konjunkurzyklen
Im Bereich der Fiskalpolitik ist das Manöver
einfach zu durchschauen.[ 1 ]
Schon vor vielen Jahren haben Ökonomen wie Alberto
Alesina, Guido Tabellini, William Nordhaus oder gar Joseph Schumpeter beschrieben,
wie demokratisch legitimierte Regierungen exzessive Defizite in Kauf nehmen, um
politische Freunde und die eigene Wählerschaft zu begünstigen. Die
Schuldentilgung wird einfach den Amtsnachfolgern überlassen. In einem normalen
Umfeld würden die Gläubiger das perfide Spiel durchschauen und höhere Zinsen
verlangen. Aber das derzeitige Umfeld ist nicht normal. Das Zinsniveau ist
beispiellos niedrig, so dass ein gewisser Anstieg verkraftbar ist. Dieser wird
auch nur allmählich einsetzen, was ihm in die Karten spielt.