Das Schweizer Bankgeheimnis ist noch lange nicht tot – auch in künstlerischer Hinsicht nicht, wie sich unlängst an den Solothurner Filmtagen zeigte. Dort gelangte «Offshore» des Schweizer Regisseurs Werner Schweizer zur Aufführung.Protagonist im Film ist Rudolf Elmer, bekannt als selbst ernannter Whistleblower und Vorreiter in der Aufdeckung von unversteuertem Geld bei der Bank Julius Bär. Elmers Berufskarriere auf den Cayman Islands endet jäh, als die Tochtergesellschaft der Bank, in der er arbeitet, der Niederlassung in New York unterstellt wird. Der Manager erhält die Kündigung und ist damit nicht einverstanden. Also schlägt er zurück. Er versucht, Namen von Kunden mit undeklarierten Konten und Informationen über deren Verschleierung (etwa mit Trusts und anderen Offshore-Vehikeln) in die Öffentlichkeit zu tragen. Sogar Urkundenfälschung wird ihm vorgeworfen. Seine Strategie, die Bankbranche an den Pranger zu stellen, scheint vorerst aufzugehen. Elmer wird von der Zürcher Justiz für seine Taten zur Rechenschaft gezogen; das Strafverfahren ist bis heute nicht abgeschlossen.
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