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“Es spricht nicht viel für eine starke Erholung”

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Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank. (Bild: ZVG) Die Märkte sind die letzten Tage stark unter Druck gekommen. Es ist im Grunde kein neuer Aspekt aufgetaucht, der die Marktturbulenzen ausgelöst hätte. Allerdings haben sich bei einigen "alt-bekannten" Faktoren die Lage zugespitzt. Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank, ordnet die Lage ein. Die Straffung der Zügel durch die US-Notenbank Fed (Zinserhöhungen, weniger Reinvestitionen auslaufender Anleihen) ist bekannt. Fed-Chef Powell hat mit seinen restriktiven Aussagen letzte Woche, dass sie noch weit von einem neutralen Zinssatz entfernt seien, die Märkte jedoch überrascht. Die Zinsen sind in der Folge deutlich gestiegen und es hat zusätzliche Zinsängste

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Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank. (Bild: ZVG)

Die Märkte sind die letzten Tage stark unter Druck gekommen. Es ist im Grunde kein neuer Aspekt aufgetaucht, der die Marktturbulenzen ausgelöst hätte. Allerdings haben sich bei einigen "alt-bekannten" Faktoren die Lage zugespitzt. Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank, ordnet die Lage ein.

Die Straffung der Zügel durch die US-Notenbank Fed (Zinserhöhungen, weniger Reinvestitionen auslaufender Anleihen) ist bekannt. Fed-Chef Powell hat mit seinen restriktiven Aussagen letzte Woche, dass sie noch weit von einem neutralen Zinssatz entfernt seien, die Märkte jedoch überrascht. Die Zinsen sind in der Folge deutlich gestiegen und es hat zusätzliche Zinsängste ausgelöst.

Die Fed erreicht nun im Oktober, wie seit langem vorgesehen, das Maximum an nicht reinvestierten Wertschriften (50 Mrd. US-Dollar). Gleichzeitig reduziert die EZB ihre Käufe von 30 Milliarden Euro auf noch 15 Milliarden Euro und wird Ende Jahr die Zukäufe ganz einstellen. Aus Quantitative Easing wird also Quantitative Tightening. "Durch Powells restriktive Töne ist womöglich das Bewusstsein an den Märkten gestiegen, dass mit der strafferen Geldpolitik eine wichtige Stütze für die Märkte wegfällt", meint Heller.

Der Zenit scheint überschritten
Derzeit mehren sich die Anzeichen, dass der Konjunkturzyklus sich seinem Höhepunkt nähre oder ihn womöglich bereits überschritten habe, so Heller. In den USA würden die Frühindikatoren zwar weiter auf ein starkes Wachstum hindeuten, in Europa und in China signalisieren sie jedoch eine anhaltende Verlangsamung. Dies sei nicht wirklich neu, beschwichtigt der Experte. Nur habe nun der IWF Anfang Woche mit der Senkung seiner Wachstumsprognosen für das nächste Jahr dieser an sich bekannten Entwicklung eine Art "amtlichen Stempel"aufgedrückt.

So stellt sich Heller die Frage, wie es nun weiter gehe. "Es ist einiges zusammengekommen in den letzten Tagen. Dadurch ist auch schon vieles eingepreist", so der CIO. Eine Stabilisierung scheine deshalb möglich. Dennoch seien die die Risiken nicht vom Tisch. "Die grössten Gefahren gehen von einer weiteren Verschärfung des Handelskonflikts - nicht nur zwischen den USA und China, sondern auch vom zurzeit ruhenden Konflikt zwischen USA und EU - und einer stärkeren Abkühlung der Konjunktur aus." Von der Geldpolitik rechnet der Experte hingegen kurzfristig mit keinen neuen und zusätzlichen Störfeuern, wobei das meiste in den Kursen drin sein dürfte.

Quartalsergebnisse sorgen für Unsicherheit
Mit der angelaufenen Berichtssaison kommt ein weiterer Unsicherheitsfaktor auf die Märkte zu. Enttäuschen die Unternehmen mit ihren Quartalsergebnissen, sind weitere Kurskorrekturen nicht auszuschliessen. "Durch die erwähnte Senkung der Unternehmensprognosen ist das Enttäuschungspotenzial allerdings etwas reduziert. Und die Bewertungen sind - gerade nach der jüngsten Korrektur - nicht derart angespannt wie etwa Anfang Jahr, so dass von dieser Seite kein zusätzlicher Druck besteht", erklärt Heller.

Für eine starke Erholung spreche derzeit nicht viel, folgert Heller. Allerdings rechnet er - sofern keine neuen Störfaktoren auftauchen - nicht mit einer anhaltenden Fortsetzung des Abwärtstrends. Eine Stabilisierung auf den aktuellen Niveaus scheint am wahrscheinlichsten. Mit unserer derzeit neutralen Aktiengewichtung in den Portfolios fühlen wir uns fürs vorerst weiterhin gut aufgestellt.


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